Kontraktverhandlungen Butter

Handel drückt Butterpreise um fast 60 Cent/kg

Trotz der zahlreichen Aktionen der Milchbauern um Weihnachten senkt der Handel die Einkaufspreise für Deutsche Markenbutter und Eigenmarken um 56 Cent/kg.

Landwirte blockierten vor und nach Weihnachten verschiedene Standorte des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Aldi hatte angekündigt die Butterkontrakte von Januar an niedriger anzusetzen, als zuvor vereinbart. Nach zahlreichen Protesten und Gesprächen bestand bei den Landwirten die Hoffnung, dass es nur zu einer moderaten Preissenkung kommen würde. Aber die Aktionen der Milchbauern waren vergebens: Der LEH hat die Einkaufspreise für Deutsche Markenbutter und Eigenmarken des Handels für die neue Kontraktperiode um 56 Cent/kg gesenkt.

Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) berichtet, dass bei der gestrigen Notierung an der Kemptener Börse die Preise für abgepackte Butter im Preiseinstiegssegment der Eigenmarken bei 3,24 €/kg veröffentlicht wurden. In den vergangenen beiden Monate lag das Preisniveau noch bei 3,80 €/kg netto. Die Laufzeit des neuen Kontraktes geht bis Ende Februar.

Der LEH selbst profitiert vom Corona-Lockdown durch erhöhten privaten Verbrauch. Auch der Milchmarkt insgesamt begründet diese Preissenkung laut VMB nicht. Denn die um den Jahreswende übliche Konsum- und Absatzdelle ist aufgrund der Corona-Einschränkungen anders und viele Menschen essen zu Hause.

Die Preise am Spotmarkt sind für diese Jahreszeit erstaunlich stabil. Nur der Markt für Blockbutter zeigt seit längerem wenig Impulse. Auch bei der ersten Auktion des Jahres beim Global Dairy Trade in Neuseeland hat sich beim Durchschnittpreis über alle Produkte ein Plus von 3,9 %, bei Butter sogar von 7,2 % ergeben.

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