Milchpreise

Wann gibt´s endlich mehr Milchgeld?

Milchbauern sind auf der Straße und fordern bessere Milchpreise. Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB), gibt eine Prognose zur Entwicklung des Milchmarkts.

Frau Wohlfarth, Landwirte protestieren vor Molkereien sowie Handelszentren und fordern eine Preisanhebung für Milch. Ist diese kurzfristig in Sicht?

Bisher leider nicht. Die Milchpreise sind seit Juli kontinuierlich leicht gestiegen. Im Oktober haben sie mit 32,70 Cent/kg das Vorjahresniveau nicht erreicht. Für weitere Preiserhöhungen müssten die Verwertungen zulegen. Das ist momentan nicht der Fall. Bei Käse kämpft man aktuell eher darum, die Preise für die kommenden Monate zu halten.

Die deutsche Milchanlieferung ist im Saisontief. Ist trotzdem zu viel Milch auf dem Markt?

Ich würde nicht sagen zu viel, aber ausreichend. Im November gab es keine Engpässe. Dabei ist November der Monat mit der geringsten Milchanlieferung. Die Preise für flüssigen Rohstoff am Spotmarkt sanken bereits in der zweiten Novemberhälfte. Das gibt Hinweis darauf, dass viel Milch am Markt ist.

Wie entwickelt sich die Milchmenge in der EU und den weltweit wichtigen Milchregionen?

Die Milchmenge ist im bisherigen Jahresverlauf, vor allem in der zweiten Jahreshälfte, weltweit stärker gewachsen als erwartet. In der EU wurden in den ersten neun Monaten im Tagesdurchschnitt 1,3 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Dabei lagen die Steigerungsraten in milchstarken Ländern wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden deutlich unter dem Schnitt.

In den USA war die Milcherzeugung zu Beginn der Corona-Krise...