Kommentar
Stromtrassen: Entschädigung und Bodenschutz regeln!
Furchen, Verdichtungen, Vermischungen der Bodenschichten und kaputte Drainagen – in der Vergangenheit gab es schlechte Erfahrungen mit Bautrupps. Das soll beim Bau neuer Stromtrassen besser werden.
Durch die Energiewende kommen gewaltige Bauprojekte auf die Landwirtschaft zu. Abzuwenden sind sie wohl nicht, da neue Stromautobahnen durch das Abschalten der Kohlekraftwerke von „überragendem öffentlichen Interesse“ sind.
Tiefbaukolonnen werden in den nächsten zehn Jahren tiefe Gräben für Erdkabel ziehen. Bauern und Flächeneigentümer sind davon am meisten betroffen. Denn unter ihren Feldern und Wiesen werden die Höchstspannungskabel liegen.
Kein Wunder, dass vielen mulmig wird angesichts der massiven Erdbewegungen. Was passiert dabei mit dem Boden? Tiefe Furchen durch Arbeiten bei Nässe, Verdichtungen, Vermischungen der Bodenschichten, kaputte Drainagen – in der Vergangenheit gab es viele schlechte Erfahrungen mit Bautrupps.
Das soll beim Bau der Stromtrassen besser werden. Der Gesetzgeber hat den Bodenschutz zu einem eigenen Thema im Genehmigungsverfahren gemacht. Zu jeder Trasse gehören ein Bodenschutzkonzept und eine bodenkundliche Baubegleitung. Selbst die eingesetzten Maschinen und ihr Bodendruck müssen vorher festgelegt werden, damit diese nur abhängig von Bodenfeuchte und Verdichtungsempfindlichkeit eingesetzt werden.
Wie das unter Termindruck an der Baustelle und mit Subunternehmern nachher in der Praxis aussieht, muss sich zeigen. Der einzelne Landwirt wird da wenig ausrichten können. Daher ist es wichtig, dass der Landwirtschaftsverband nicht nur das Thema Entschädigung im Rahmenvertrag regelt, sondern auch den Bodenschutz ausdrücklich zum Thema macht.
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