Interview

Spargeleinkauf für 100 Edeka-Märkte

Die Firma Stroetmann in Münster betreibt nicht nur 18 eigene Edeka-Märkte, sondern beliefert auch rund 80 weitere. Der Einkaufsleiter Obst & Gemüse erklärt, was bei Spargel besonders wichtig ist.

Sie müssen den Spargeleinkauf für etwa 100 Edeka-Märkte organisieren. Was erwarten Sie von Ihren Spargellieferanten in puncto Mengen, Zeiten und Service?

Skornicka-Kaldewei: Mit unserem Hauptlieferanten, der Familie Ahlbrand aus Warendorf, arbeiten wir seit gut 15 Jahren zusammen. Aktuell wird der Spargel täglich frisch für uns gestochen und angeliefert, sodass wir immer erntefrische Ware in den Märkten haben. Der Produzent liefert die komplette Ware an unser Großhandelslager in Münster. Von dort aus wird der Spargel dann am nächsten Morgen in die Märkte verteilt. Die Mengenverfügbarkeit spielt natürlich eine wichtige Rolle, da eine kontinuierliche Belieferung unserer Kundinnen und Kunden gewährleistet sein muss.

Olaf Skornicka-Kaldewei ist Abteilungsleiter Einkauf Obst & Gemüse bei der L. Stroetmann Lebensmittel GmbH & Co. KG in Münster. (Bildquelle: privat)

In den vergangenen Jahren haben Spargelbauern bei sinkenden Preisen auch mal ­Flächen früher aus der Ernte genommen. Ist es sinnvoll, auch Flächen zu verzögern, um zum ­Saisonende lieferfähig zu sein und eine End­rallye mitnehmen zu können?

Skornicka-Kaldewei: Den Trend, der in den letzten Jahren unter anderem durch die vermehrte Einfuhr von günstigerer Importware entstanden ist, sehen wir kritisch. Wir setzen bei Spargel auf Regionalität und Qualität. Importierten Spargel haben wir nur in den drei bis vier Wochen vor Start der deutschen Saison im Sortiment. Sobald der regionale Spargel verfügbar ist, wird die Importware umgehend durch die regionale Ware ersetzt. So haben wir bereits seit vor Ostern ausschließlich weißen Spargel aus der Region im Angebot. Der Grünspargel kommt in diesem Jahr allerdings sehr langsam, deshalb behelfen wir uns da noch mit etwas Ware aus Spanien. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden über die ganze Saison eine kontinuierliche Belieferung garantieren. Das erreichen wir in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit unseren Lieferanten und ohne Flächenverzögerung.

Die jüngere Generation ist experimentierfreudiger.

Wenn Sie auf Ihre eigenen Märkte schauen: Welche Generation greift besonders gerne zum Spargel?

Skornicka-Kaldewei: Generell greifen alle Generationen zu unserem Spargel. Die ältere Generation genießt den Spargel meist noch zu den klassischen Spargelgerichten mit Kartoffeln, Schinken und Sauce hollandaise. Die jüngere Generation wählt eher den geschälten Spargel und ist etwas experimentierfreudiger. Ein wichtiger Trend, der sich in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt hat, ist die Nachfrage nach grünem Spargel.

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