Langjährige Weihnachtstradition

Sternblasen der Schützenkapelle Rhade an Heiligabend

Einen Heiligen Abend ohne Weihnachtsklassiker wie „O Tannenbaum“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ – das kann sich in Dorsten-Rhade im Kreis Recklinghausen kaum eine ­Familie vorstellen.

Seit mehr als 50 Jahren spielen die Mitglieder der Schützenkapelle Rhade ihren Mitbürgern beim traditionellen Sternblasen ein Ständchen – oder genau genommen 24. Denn ab 14 Uhr ziehen die Musiker an Heiligabend durch den Ort und machen an 24 Stationen Halt.

Zu Fuß und mit Trecker

Um alle Stopps bedienen zu können, teilt sich die Schützenkapelle in zwei Gruppen auf: Die eine Gruppe zieht zu Fuß durch die ­Gebiete östlich vom Bahnhof, die andere mit einem geschmückten Trecker samt Anhänger durch die Gebiete westlich des Bahnhofs. Je mehr Familien an den einzelnen Stationen warten, desto länger kann ein Stopp werden. Unter den Musikern sind auch Mütter und Väter von kleinen Kindern. Einige von ihnen klinken sich bei den letzten Stationen aus, damit es mit der Bescherung zu Hause nicht zu spät wird. „Doch da meist 80 bis 90 Musiker teilnehmen, können wir trotzdem problemlos weiterspielen“, erzählt Lea Hinzmann-Krampe, die Klarinette spielt.

Vor ein paar Jahren musste das Sternblasen wegen starken Schneefalls kurzfristig abgesagt werden. Um die Nachricht rechtzeitig zu verbreiten, gab es eine entsprechen­de Durchsage im Radio. „An dem Tag wusste ich gar nicht so richtig etwas mit mir anzufangen“, erzählt die 28-Jährige. Auch viele Familien im Ort werden die traditionelle Runde der Schützenkapelle durchs Dorf vermisst haben. „Das Sternblasen stärkt den Zusammenhalt in den Familien und den Nachbarschaften“, ist Lea Hinzmann-Krampe überzeugt.

Route steht online

Früher war nie genau klar, wann die Kapellen wo spielen. Damit die Rhadener sich besser vorbereiten können, gibt es mittlerweile auf der Internetseite einen Plan. Dort sind die Stationen der beiden Routen mit ungefähren Ankunftszeiten vermerkt. Nicht selten werden die Musiker an den Stationen mit selbst gebackenen Plätzchen, einer Kanne heißem Kakao oder Glühwein begrüßt. An einigen Station steht sogar ein geschmückter Tannenbaum. „Letztes Jahr haben wir zum ersten Mal Liederzettel verteilt“, erinnert sich Lea Hinzmann-Krampe. Doch die Familien genießen es eher zuzuhören statt mitzusingen. Nach dem Ständchen aus vier bis fünf Liedern bleibt immer noch Zeit für einen Plausch, bevor an der nächsten Station wieder „Oh Tannenbaum“ erklingt.

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