Bildergalerie „Lebendiger Adventskalender“ - Landwirte öffnen ihre Tore

„Plötzlich Weihnachtsfeeling“

Heute zum Nikolaustag öffnen wir einen besonderen Adventskalender und zwar eine Galerie mit Bildern vom Auftakt des „Lebendigen Adventskalenders“.

Ein Adventskalender mit 24 Schokotäfelchen versüßt die Zeit bis Heiligabend. Aber dass sich Hühner, Kälber, Kühe, Schweine, Traktoren und ganze Familienbetriebe hinter den Türen verbergen, passiert nicht alle Tage. Das ist das Besondere am „Lebendigen Adventskalender“.

Geschenk vom Weihnachtsmann

Jonathan zog seinen Papa am Ärmel: „Los, Papa, zum Trecker!“ Dort setzte sich der Fünfjährige auf einen Strohballen. Neugierig öffnete er ein kleines Tütchen und holte einen Milchdrink heraus. „Guck mal, Papa, das hat mir der Weihnachtsmann geschenkt“, rief der Junge. „Wir sind hier auf einem Milchviehbetrieb, was passt da besser, als Kakao und Milch“, erzählte Betriebsleiterin Manuela Kopf schmunzelnd. Sie, ihr Mann Robert und ihre Söhne Frederik und Marek hatten mehr als 120 kleine Geschenktütchen „für den Weihnachtsmann“ gepackt.

2000 Besucher und 22 landwirtschaftliche Betriebe

Und der kam auch am 1. Dezember zum Auftakt des „Lebendigen Adventskalenders“ auf dem Milchviehbetrieb Kopf im niedersächsischen Cuxland. Im vergangenen Jahr waren mehr als 2000 Besucher und 22 landwirtschaftliche Betriebe dabei. Die Aktion gibt es auch im Osnabrücker Land und in Melle.

Bildergalerie: Hier sind Bilder vom Auftakt des „Lebendigen Adventskalenders“ bei Familie Kopf im Cuxland.

Gemütliche Adventsstunde auf dem Hof

Beim „Lebendigen Adventskalender“ öffnen Landwirte in der Vorweihnachtszeit ihre Hoftore. Die Besucher können sich auf eine gemütliche Adventsstunde in Stall, Scheune oder Halle freuen. Dazu wird eine weihnachtliche Geschichte vorgelesen, zum Beispiel "Mama Muh feiert Weihnachten", etwas über „Petterson und Findus“, eine Geschichte von Astrid Lindgren oder eben die klassische Weihnachtsgeschichte.

Rund 200 Besucher waren trotz frostiger Temperaturen auf den Hof der Familie Kopf gekommen und genossen die weihnachtliche Atmosphäre in der mit Lichterketten und Tannenbäumen geschmückten Maschinenhalle.

Waffeln, Punsch, Kakao und Bratwurst

Der Posaunenchor aus dem Ort erfreute sich an der tollen Akustik in der großen Halle und spielte nach „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Oh du Fröhliche“ gleich mehr als eine Zugabe.

Die Helfer und Helferinnen backten und grillten fleißig und versorgten die Besucher mit Bratwurst, frisch gebackenen Waffeln, Punsch und heißem Kakao mit Sahne. Dafür ließen die Gäste einen kleinen Obolus springen, den das Betriebsleiterehepaar als Spende für die Jugendfeuerwehr im Dorf vorgesehen hatte.

Dann verteilte der Weihnachtsmann die kleinen Päckchen an die Kinder. Auch die kleine Charlotte holte sich ein Tütchen. Sie gab es ihrem Opa und lief sofort zurück zu den Boxen, um die Kälber zu streicheln. „Die heißen ,Anna‘ und ,Elsa' aus ,die Eiskönigin‘. Und die sind so süß“, sagte die Vierjährige begeistert und ergänzte, „es ist alles so schön heute.“ Ans Nachhause Fahren dachte sie in dem Moment wohl noch lange nicht.

Jede Aktion ist anders

Auf jedem Betrieb erwartet die Besucher des „Lebendigen Adventskalenders“ etwas anderes. Auf dem einen ist es der Weihnachtsmann, auf dem anderen ein Hofrundgang mit Weihnachtswichteln, beim nächsten gibt es einen Einblick die Direktvermarktung. Kinder können Ponyreiten, basteln oder Tannenbäume schmücken. „Was die Landwirte und Landwirtinnen auf die Beine stellen, bleibt ihnen überlassen. Deswegen jede Aktion anders und so individuell wie die einzelnen Betriebe und ihre Betriebszweige“, erläutert Fenja Badura vom Kreisbauernverband Land Hadeln. Sie ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und hatte die Idee für dieses Format. Der Verband koordiniert die Aktion und die Ankündigung.

Kosten trägt der Betrieb selbst

Die Kosten seiner Aktion muss jeder Betrieb allerdings selbst tragen. Auch die Organisation übernehmen die Landwirte und Landwirtinnen in Eigenregie. „Das ist Aufwand, klar. Sowas muss man eben gut planen“, betont Betriebsleiter Robert Kopf. Unterm Strich ziehen er und seine Frau Manuela ein positives Fazit: „Die Stimmung war super. Es ist sehr gut gelaufen.“

Plötzlich „Weihnachtsfeeling“

Und so mancher Gast war plötzlich in Weihnachtsstimmung. Eine Besucherin sagte: „Das war wie ein Weihnachtsmarkt. Ich hatte keine Lust auf Weihnachten. Jetzt freue ich mich drauf.“ Ein anderer Besucher brachte es so auf den Punkt: „Seit dem Abend habe ich totales Weihnachtsfeeling!“

Noch bis 22. Dezember öffnen Landwirtsfamilien im Cuxland ihre Türen und in Melle und Osnabrück noch bis 23. Dezember. Infos unter www.landvolk.net

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