Kälber und Ferkel erhalten im Mutterleib keine Abwehrstoffe (Immunglobuline) über die Gebärmutter. Sie sind nach der Geburt deshalb hoch empfänglich für verschiedene Krankheitserreger und sollten schnellstmöglich geschützt werden.
Das geschieht über die Biest- oder Kolostralmilch. Diese enthält besonders viele stallspezifische Antikörper sowie Vitamine und andere Wirkstoffe. Weil die Antikörper als sehr große Eiweißmoleküle nur in den ersten Stunden nach der Geburt problemlos durch die Darmwand ins Blut gelangen, ist Eile geboten.
Bei der Biestmilchaufnahme gilt „so früh, wie möglich – so viel, wie möglich – und das alles hygienisch einwandfrei“, erklärte Thomas Buschermöhle vom Spezialfuttermittelhersteller Bewital in der vergangenen Woche beim Praxistag des Paderborner Gregor-Mendel-Berufskollegs in Bad Wünnenberg. Diesen hatten die Lehrerinnen Heike Beckmann, Birgit Henckel und Genia Philipper organisiert, um die theoretischen Lerninhalte durch konkretes Praxiswissen externer Referenten zu vertiefen.
Auf dem Milchvieh- und Bullenmastbetrieb von Hans-Josef Hötger erfuhren die Auszubildenden der Unterstufe dabei von Thomas Buschermöhle sowie Friederike Liers und Marie-Luise Köster von der Raiffeisen Westfalen Mitte eG (RWM) Nützliches zur Kälberaufzucht und Milchkuhfütterung.
In einer weiteren Praxisstation auf dem Betrieb von Carsten Linnemann in Büren hatte RWM-Fachmann Stefan Happe einige Tipps rund um die Schweinemast und Ferkelerzeugung für die Schüler parat. Anschließend erhielten diese ihre Zeugnisse und diskutierten beim Ausklang am Grill noch ein wenig über Kolostralmilch, Rohfaser und Körperkondition – aber auch über Grillwürstchen und die passenden Beilagen.
Lesen Sie mehr: