Fruchtbarkeit Milchkuh

Problem Zwillingsträchtigkeiten

Zwillingsträchtigkeiten kosten im Schnitt 365 € pro Kuh und sind damit ökonomisch wie auch aus Sicht der Tiergesundheit relevant.

Im Vergleich zu früher gibt es heute mehr Zwillingsgeburten. „Das hängt mit der Steigerung der Milchmenge zusammen“, erklärte Dr. Stefan Borchardt von der Tierklinik der Freien Universität Berlin beim Fruchtbarkeitsseminar der RUW.

Bei einer höheren Milchleistung fressen Kühe entsprechend viel Futter. Das führt zu einer stärkeren Durchblutung der Leber. So werden Sexualhormone wie Progesteron schneller verstoffwechselt. Folglich ist der Progesteron-Gehalt im Blut niedriger. Das führt dazu, dass zwei Follikel die Dominanzphase erreichen und zeitgleich ovulieren. So können Zwillingsträchtigkeiten entstehen.

Das können Sie bei Zwillingsträchtigkeiten machen

Vor allem unilaterale Zwillingsträchtigkeiten (beide in einem Horn) führen vermehrt zu Problemen wie Aborten. Wenn eine Zwillingsträchtigkeit entdeckt ist, sind laut Borchardt folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Kühe früher trockenstellen,
  • Tiere markieren, da die Gefahr für Schwergeburten größer ist,
  • Einsatz von Kexxtone 21 Tage vor der Geburt,
  • Calcium-Bolus zur Geburt und 12 bis 14 Stunden später verabreichen,
  • Propylenglykol in den ersten fünf Tagen geben.

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