QMilch-Programm

Label QM+ ab April 2022 auf Milch

Das QMilch-Programm baut sein Label künftig entsprechend der vier Haltungsform Stufen des Handels auf . QM+ kommt in Haltungsform Stufe 2.

QM-Milch hat ein eigenes Programm mit Label geschaffen. Dieses soll künftig in Verbindung mit haltungsform.de vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erscheinen. „Das Ziel ist die Auslobungsfähigkeit des QM-Standards auf Milchprodukten“, sagte Klaus Rufli, Projektleiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit bei QM-Milch. Das Ziel von QM ist, das eigene Label in die vier Haltungsform Stufen des Handels zu integrieren.

Außerdem sollen die Anforderungen in der Milchviehhaltung um das Zusatzmodul QM+ erweitert werden. „Die Kriterien von QM+ erfüllen dann die Anforderungen der Haltungsform Stufe 2 und sind in der ITW/-QM-/QS-Arbeitsgruppe Rind abgestimmt“, erklärte Rufli beim WLV-Milchausschuss vergangene Woche. Neu sei zudem, dass Molkereien als künftige Nutzer des QMilch-Labels die Produkte entsprechend kennzeichnen müssen. Die Label des QMilch-Programms sind dann in Zukunft so einzustufen:

  • QM Standard: Alle zertifizierten QM-Betriebe erfüllen in Zukunft Haltungsform Stufe 1. Programminitiator ist die Molkerei.
  • QM+: Der Milchviehbetrieb kann Rohmilch für Haltungsform Stufe 2 liefern. Geplanter Start ist April 2022.
  • QM++: Die Vorbereitungen für Haltungsform Stufe 3 laufen. „Bei Milcherzeugern, Molkereien aber vor allem beim LEH besteht Nachfrage für den Bereich“, sagte Rufli.
  • QM+++: Haltungsform Stufe 4 ist in Planung.

QM-Milch hat eine Branchenvereinbarung für QM+ mit etlichen deutschen Handelsunternehmen ausgemacht. Diese besagt:

  • Molkerei-Produkte sollen möglichst vollständig auf QM+-Ware umgestellt und gelabelt werden.
  • Der Handel zahlt einen Tierwohl-Aufschlag von 1,2 Cent/kg Rohmilchäquivalent.
  • Der Handel berücksichtigt die Mehrkosten der Molkereien, die durch die Warenstromtrennungen und saisonalen Verfügbarkeit anfallen.
  • Start der Vereinbarung ist der 1. April 2022. Die Laufzeit beträgt 36 Monate.

„Ein großer Vorteil von QM+ ist, dass die Schlachtkühe für ITW Rind anerkannt werden“, erklärte Rufli. Bei den WLV-Milcherzeugern gab es auch kritische Stimmen. Denn Landwirte können nur an den entsprechenden Haltungsform Stufen teilnehmen, wenn ihre Molkereien an den LEH liefern und ein Eigeninteresse haben. Für den Export spielen die Haltungsformen nach wie vor keine Rolle.

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