Schweinepreis
Preise für Schweine und Ferkel müssen weiter steigen
Noch vor Kurzem waren die derzeitigen Schweinepreise fast undenkbar. Jetzt herrscht vielfach Aufbruchstimmung. Doch nüchtern betrachtet hat sich die Lage kaum verbessert.
Zu lange Monate hatte die Notierung auf einem Niveau von um die 1,20 €/kg Schlachtgewicht (SG) verharrt und sich trotz steigender Kosten nicht bewegt.
Die gestiegenen Preise sind zwar schön und wichtig. Sie reichen aber bei Weitem noch nicht, um die vollen Kosten der Produktion zu decken. Wer heute am Tage Futter kaufen muss, ist gemittelt über die verschiedenen Mastphasen schnell mit 45 bis 47 €/dt dabei, wie Anfragen bei Landhändlern und Futtermittelherstellern ergeben haben. Pro Schlachtschwein sind das bei 2,5 dt Futterverbrauch bis Mastende rund 115 €!
Hinzu kommen Ferkeleinstandpreise von aktuell 80 bis 85 € sowie Allgemeinkosten von 7 €. Rechnet man noch eine mindestens anzustrebende Direktkostenfreie Leistung von 28 bis 33 € DkfL zur Abdeckung der Arbeits-, Gebäude- und Zinskosten hinzu, kommen in der Summe 230 bis 240 € je Schwein zusammen.
2,50 €/kg zur Kostendeckung
Vor diesem Hintergrund müsste der Schlachtschweinepreis momentan bei mindestens 2,40 bis 2,50 €/kg SG liegen – wohl gemerkt: nur zur Kostendeckung, von dringend notwendigen Unternehmergewinnen nach mehreren schlechten Schweinejahren oder von Investitionen in den viel diskutierten Umbau der Tierhaltung ist hier keine Rede.
Außerdem kämpfen die heimischen Sauenhalter gleichfalls mit steigenden Futter- und Allgemeinkosten. Die aktuellen Erlöse sind ebenfalls nicht kostendeckend.
Aufschlag für Sauenhalter nicht vergessen
Der Mehraufwand der Ferkelerzeuger müsste also ebenfalls auf das Endprodukt umgelegt werden, sonst ist die Kalkulation nicht vollständig! Je nach Berechnungsmethode und Leistungsniveau wären das noch einmal 15 bis 20 Cent/kg SG zusätzlich.
Es bleibt also spannend, wie sich der Markt entwickelt. Klar ist nur, dass die Landwirte die explodierenden Kosten nicht allein stemmen können. Wenn alles teurer wird, muss auch Schweinefleisch deutlich teurer werden.
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