Unterm Strich nur Miese
Pro Sau und Jahr werden heute 66 % mehr Ferkel abgesetzt als noch vor 25 Jahren. Trotzdem sinken die Gewinne der Sauenhalter dramatisch. Selbst Wachstumsbetriebe geben auf. Die Zahlen sowohl im Testbetriebsnetz der Kammer als auch bei den rheinischen Sauenhaltern bestätigen das. Aus dem Erzeugerring sind im vergangenen Wirtschaftsjahr vier Mitglieder ausgeschieden.
Fleischverzehr lahmt
Die Produktionskosten steigen. Die Binnen- und Exportmärkte verändern sich zum Schlechten. Daran ist nicht nur Corona Schuld, wie Spandau klarstellte. Nach Angaben der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft mbH (AMI) könnte der Schweinefleischverzehr in Deutschland bis 2040 auf jährlich 18 kg pro Person sinken. Gerade sind es noch gut 30 kg.
Tierwohl zündet nicht im Export
Auch Exportieren dürfte schwierig werden. Auf deutsche Betriebe kommt erheblicher Investitionsbedarf für Tierwohl und Immissionsschutz zu.
Und bei einem Mehrerlös für besondere Haltungsformen gehen Ferkelerzeuger oft leer aus. „Mit der Tierwohlstrategie koppeln wir uns vom Exportmarkt ab“, resümierte Spandau.
Aufgeben oder durchhalten?
Für einen Teil der Betriebe wird die Schweinehaltung weiterhin tragender Betriebszweig bleiben – bei hohen Anforderungen an Leistung und Vermarktung. Ein erheblicher Teil wird sich jedoch mit „geordneten Ausstiegsszenarien“ befassen müssen.
Wer sich gerade noch unsicher ist, sollte zumindest ein Umbaukonzept für die Sauenhaltung entwickeln. „Das muss so nicht umgesetzt werden, schafft aber Zeit für die Entscheidung“, lautete Spandaus Empfehlung.
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