Nach Betriebsaufnahme des Schlacht- und Zerlegebetriebes

Proteste vor Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück

Rund 250 Umwelt- und Tierschützer haben vor dem Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück protestiert. Landwirte wollten ihnen nicht die Meinungshoheit überlassen und riefen zur Gegendemonstration auf.

Am Donnerstag (16. Juli) war es nur ein kleiner Vorgeschmack: Zwei Aktivisten von Greenpeace landeten auf dem Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück und entrollten Plakate. Heute (17. Juli) versammelten sich laut Polizeiangaben 250 Klima- und Tierschützer vor dem Unternehmen, um mit einer Mahnwache vor den Werkstoren für Tierrechte und gegen die Betriebsaufnahme des Schlacht- und Zerlegebetriebes zu demonstrieren. Beteiligt waren unter anderen PETA, Fridays for Future, Parents for Future sowie Greenpeace.

Den Gegenpart organisierten mehrere Gruppen der Initiative "Land schafft Verbindung" (LsV) aus NRW und benachbarten Bundesländern. Die Polizei spricht von etwa 250 Landwirten, die ebenfalls zum Tönnies-Werk nach Rheda kamen. Sie wollten der Mahnwache eine eigene Aktion entgegensetzen und den Klima- und Tierrechtlern nicht die Meinungshoheit überlassen.

Kein Austausch, keine Auseinandersetzungen

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und sorgte dafür, dass beide Protestgruppen räumlich voneinander getrennt blieben. Zu einem Gespräch zwischen Landwirten und Tierschützern kam es nicht. Laut Polizeiangaben bestand seitens der Tönnies-Gegner kein Interesse an einem Austausch mit den angereisten Landwirten.

Insgesamt blieb die Stimmung vor Ort friedlich. Die im Vorfeld in einigen internen LsV-Gruppen formulierte Angst vor randalierenden Gegendemonstranten erwies sich als unbegründet.

Coronabedingter Stillstand

Rund vier Wochen lang war Deutschlands größter Schlachtbetrieb geschlossen. Seit vergangenen Donnerstag (16. Juli) wird im Tönnies Werk wieder geschlachtet. Freitag (17. Juli) hat auch die Zerlegung wieder ihren Betrieb aufgenommen.

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