Geflüchtete aus der Ukraine: Tipps und Hilfe für Helfer

Wer Geflüchtete aufnimmt steht vor einigen praktischen Herausforderungen. Wie kann Kommunikation gelingen? Was mache ich bei psychologischen Problemen? Hier finden Sie Tipps und hilfreiche Adressen.

Sprachbarrieren abbauen

Natürlich gelingt es nicht so schnell, die Sprache des Gegenübers zu lernen. Das Smartphone kann helfen. Auf „translate.google.com“ kann jeder kostenfrei über sein Smartphone ganze Sätze eintippen oder hineinsprechen. Die Übersetzung in die ukrainische Sprache erfolgt binnen Sekunden und kann auf Wunsch vorgelesen werden. Für Android-Smartphones haben gastgebende Familien auch gute Erfahrungen mit der kostenfreien App „Sprechender Übersetzer“ gemacht. Die auf dem iPhone (mit iOS 14 oder 15) vorinstallierte App „Übersetzen“ ermöglicht Übersetzungen vom Deutschen ins Russische und andersherum. Die ukrainische Sprache ist nicht verfügbar. Monatlich kostet die Vollversion, die auch Stimmen-Konversation zulässt, jedoch 3,99 €.

Kontakt nach Hause halten

Die Verwendung ukrainischer SIM-Karten im deutschen Netz ist meist kostenpflichtig. (Video-)Anrufe über Messenger-Dienste im WLAN hingegen sind kostenfrei. Mittlerweile bieten viele Telefonanbieter kostenfreie SIM-Karten und Services für Anrufe und SMS in die Ukraine an. Das bezieht sich auch auf Angebote im Bereich Mobilfunk. Welche Anbieter sich beteiligen hat die Verbraucherzentrale Niedersachsen zusammengetragen (siehe Link am Ende des Beitrags). Häufig hilft auch die Nachfrage im Handy-Laden vor Ort. Zur Legitimation reichen oftmals die Vorlage gültiger ukrainischer Ausweispapiere aus.

Psychologische Hilfe

Für Flüchtlinge aus der Ukraine gibt es kostenfreie Beratungen per Telefon und Internet auf Russisch und Ukrainisch. Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk bietet nicht nur Geflüchteten (Tel. 0228 30434525 Di. und Do. 12-14 Uhr), sondern auch überforderten Menschen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, Hilfe an. (Tel 0228 44 667200). „Ipso-care“ bietet psychosoziale Online-Beratung an. Der Krisenchat richtet sich an junge Menschen unter 25 Jahren. Dort erhalten sie auch auf Ukrainisch und Russisch psychologische Unterstützung.

Praktische Links
Telefon:
https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/internet-telefon/mobilfunk-das-gilt-fuer-gefluechtete-aus-der-ukraine

Kontakte zur psychologischen Unterstützung:
https://www1.wdr.de/nachrichten/fluechtlinge/ukraine-nrw-psychische-hilfe-100.html

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Familie Naber aus Albersloh hat vor knapp drei Wochen vier Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Mittlerweile haben sie sich in der Lehrlingswohnung der Nabers eingelebt und beginnen ihren Alltag.

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von Hanna Grieger

Landwirt Dietrich Treis lebt seit 1999 mit seiner Familie in der Ukraine. Er konnte rechtzeitig fliehen. Nun verfolgt er besorgt die Lage der UkrainerInnen und den Getreide-Weltmarkt.