Wedeln, Klappen, Knicken
Wie Zimmerpflanzen ihre Blätter nutzen
Über das Laub nehmen Zimmerpflanzen Sonnenlicht auf und verdunsten Wasser. Bei einigen dienen die Blätter zur Nahrungsaufnahme oder wehren Schädlinge ab.
Ein kleines Sortiment an Fleisch fressenden Pflanzen ist in den meisten Gartencentern zu finden. In freier Natur leben die Pflanzen auf kargen Standorten wie Mooren und Heidelandschaften. Mit ihren Wurzeln verankern sie sich im Boden. Doch sie ernähren sich von Insekten, die sie mithilfe von Fangmechanismen an Blättern und Blüten erlegen. Besonders gut zu erkennen sind diese bei der Venusfliegenfalle. Sie hat breite Stiele, an deren Ende Klappfallen sitzen.
Tipp: Fleisch fressende Pflanzen brauchen spezielles Substrat. Es ist nährstoffarm, luftdurchlässig und hat einen niedrigen pH-Wert.
Calathea ist lichtgesteuert
Die Calathea ist mit auffällig gemusterten Blättern ein toller Hingucker. Die Pflanze, die auf deutsch Korbmaranthe heißt, fasziniert Botaniker. Denn sie kann ihre Blätter bewegen. In den Tropen Südamerikas braucht die Calathea diese Fähigkeit, um sich zur Sonne auszurichten und die Wasserverdunstung zu verringern.
Tipp: Sind die Blätter einer Calathea tagsüber eingerollt, ist das ein Zeichen für zu trockene Raumluft. Ihr Laub sollte dann mit zimmerwarmem Wasser eingenebelt werden.
Empfindlich wie die Mimose
Die vornehme Verwandte der Memme ist die Mimose – bei uns Menschen. Gemeint sind damit Typen, die überempfindlich reagieren. Ähnlich verhält sich die namensgebende Pflanze, die Mimose. In Gärtnereien werden die Pflanzen mit dem unscheinbaren, grüngefiederten Laub stark strapaziert. Denn viele möchten mal an den Blättern entlang streichen und beobachten, wie die Fiederblättchen oder komplette Blattstiele zusammenklappen. Mit einem Bleistift oder einer Pinzette kann man einzelne Blättchen gezielt zum Einklappen bewegen. Je nach Intensität der Berührung kann es 10 bis 30 Minuten dauern, bis sich die Pflanze wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt.
Langsam und sachte geschieht das Falten der Fiederblättchen übrigens bei Lichtmangel, wenn die Pflanze in der Nacht ihre „Schlafstellung“ einnimmt. Die Pflanze stammt aus dem tropischen Südamerika und liebt daher hohe Temperaturen über 20 °C und reichlich Luftfeuchte. Gelegentliches Übersprühen mit kalkarmem Wasser ist empfehlenswert. Ein heller Standort, der nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist, bekommt der Pflanze gut. Im Sommer bildet sie bei passender Pflege kleine, violette Kugelblüten.
Tipp: Mimosen aus dem Gartenhandel stecken in sehr kleinen Töpfchen. Am besten topft man die Pflanzen sofort in größere Gefäße mit ausreichend Pflanzerde um. Das schützt die empfindlichen Wurzeln vorm Vertrocknen.
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