Bezirksversammlung der Osnabrücker Herdbuch-Genossenchaft

OHG-Zucht bleibt gefragt

Die Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft hat in der Tiervermarktung ein Umsatzplus von mehr als 14 % erreicht und blickt positiv in die Zukunft.

Die Milchpreise in diesem Jahr sind auf einem extrem guten Niveau. Fast alle Molkereien zahlen ihren Mitgliedern 60 Cent/kg Milch aus. Dieses gute Niveau hat sich auch auf die Preise der Auktionen der Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft (OHG) ausgewirkt. So wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 zwar insgesamt weniger Tiere (9091) vermarktet als im Vorjahr, doch ist der Umsatz um 14,4 % auf 9,72 Mio. € gestiegen. Das berichtete Hans-Willi Warder, Geschäftsführer der OHG, bei der Bezirksversammlung Dienstag in der Halle Gartlage in Osnabrück.

Erfolgreicher Auktionsplatz

Der durchschnittliche Auktionspreis lag im Geschäftsjahr 2021/2022 bei 2197 € pro Rind. Das sind 378 € mehr als im Vorjahr. Bullen kosteten auf Auktionen im Schnitt 1755 €. Im Vergleich zu anderen Auktionsplätzen, schnitt der OHG-Standort gut ab: „Halle Gartlage ist der einzige Marktplatz mit mehr als 2000 verkauften Tieren im vergangenen Geschäftsjahr“, sagte Warder. Außerdem hat die OHG mit knapp 2200 € im Schnitt den höchsten Vermarktungspreis.

Die Besamungszahlen verzeichnen bundesweit Rückgänge. So auch bei der OHG: Um mehr als 4 % sind die Gesamtbesamungen gesunken, die Erstbesamungen um 1,4 %. Die Erstbesamungen mit gesextem Sperma sind um 1 % gestiegen, erklärte Warder. Geniuas und Calvin waren die Haupteinsatzbullen des Osnabrücker Zuchtunternehmens.

Gesext und Fleischrassen

„Insgesamt ist der Einsatz von gesextem Sperma bei den Erstbesamungen um fast 8 % gestiegen und der Einsatz von Fleischrassebullen um 13,5 %“, sagte Warder. Bei den Fleischrassen liegt der Anteil an Weißblauen-Belgiern bei mehr als 40 %.

Im vergangenen Geschäftsjahr führte die OHG 352 Spülungen durch. Das ist in Warders Augen eine gute Perspektive für das Zuchtprogramm. Aktuell ist auch keine Fusion mit anderen Zuchtunternehmen geplant. Da diese momentan keine Vorteile für die OHG bieten.

Weiterhin berichtete der Geschäftsführer, dass das Tochterunternehmen Bos-Genetic aus Ungarn an die Universität Budapest verkauft wurde.

ZWS: Kritische Merkmale

Für die Zuchtwertschätzungen 2023 gibt es neue Merkmale. Im April soll „Milchcharakter“ durch „Rippenstruktur“ ersetzt werden. Außerdem werden die Merkmale Vorderbeinstellung und Euterbalance ergänzt, sagte Warder. Des weiteren wird ein neuer Zuchtwert für die Persistenz mit dem Ziel eines möglichst flachen Kurvenverlaufs eingeführt. Zum August-Termin soll der RZ Robot überarbeitet sowie ein Ökoindex für Holsteins hinzugefügt werden.

Warder wies die Mitglieder zudem darauf hin, dass die Auswirkungen der sogenannten kritischen Exterieurmerkmale wie Strichlänge, Beckenneigung und Hinterbeinwinkel in der Praxis häufig überbewertet werden. Tiere, die in diesen Merkmale einen Wert von weniger als 90 haben, könnten bei gezielter Anpaarung trotzdem erfolgreich eingesetzt werden.

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