Vertreterversammlung der Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft
OHG-Zuchtprogramm weiter erfolgreich
Die OHG hat die Herausforderungen des Geschäftsjahrs 2019/20 gut gemeistert und blickt positiv nach vorne.
Etwas mehr als 1600 Mitglieder zählte die Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft (OHG) 2020. Ein durchschnittlicher Herdbuchbetrieb hält knapp 93 Milchkühe. "Die Milchleistung der rund 40.600 Herdbuchkühe hat sich 2020 gesteigert. Sie liegt mit stolzen 10.648 kg über dem Bundesdurchschnitt", sagte Hans-Willi Warder, Geschäftsführer der OHG, am Mittwoch zu den anwesenden Vertretern in der Halle Gartlage, Osnabrück. Auch die Gesamtleistung und Nutzungsdauer haben sich im Geschäftsjahr 2019/20 verbessert: "Die durchschnittliche Abgangsleistung der OHG-Kühe lag bei mehr als 32.300 kg Milch und die Lebenstagsleistung bei 16,3 kg."
Milchmarkt-Situation unbefriedigend
Warder warf einen Rückblick auf den Milchmarkt 2020: "Die Situation am Milchmarkt war für Milchviehhalter unbefriedigend." Die konstant niedrigen Preise für Milch, Fleisch und Bullenkälber führten zu einer verschlechterten Erlössituation auf den Betrieben. "Das größte Problem ist aber die Preis-Kosten-Schere. Die Kosten für Milchviehhalter sind überproportional gestiegen und der Milchpreis ist im Vergleich einfach nicht zufriedenstellend", berichtete der Geschäftsführer.
Zuchtviehvermarktung bleibt wichtiges Standbein
Im Geschäftsjahr 2019/20 musste die OHG Corona-bedingt viele Auktionsausfälle verzeichnen. Dafür wurden mehr Rinder ab Stall vermarktet. Auf den Auktionen spielt das Ausland nach wie vor eine wichtige Rolle für den Umsatz: 64 % der Rinder gehen über die Landesgrenzen, nur 36 % bleiben im Inland.
Rund 37.500 Erstbesamungen zählte die OHG im Jahr 2020/21. Das sind knapp 2 % weniger als im Vorjahr. "Auffällig ist, dass es 2.660 Besamungen mit gesextem Sperma gab. Das sind 0,9 % mehr als im Vorjahr", so Warder. Die Gesamtbesamungen lagen bei 72.750.
Die Haupteinsatzbullen der OHG waren 2020/21 Calvin, Genius und Metro. Im aktuellen Geschäftsjahr hat die OHG voraussichtlich 17 Bullen im Angebot, ein Drittel davon sind hornlos, berichtete der OHG-Geschäftsführer.
OHG bleibt eigenständiges Zuchtunternehmen
Die OHG entschied sich dafür ein eigenständiges Zuchtunternehmen zu bleiben und sich nicht der PhönixGroup (wir berichteten von dem Zusammenschluss) anzuschließen. "Unser Zuchtprogramm sowie unserer Spermaverkauf sind sehr erfolgreich. Wir sehen keinen Nutzen für uns in dem Zusammenschluss", begründete Warder den Beschluss.
Freude über Rückvergütung
Das eigentliche Betriebsergebnis der OHG lag im vergangenen Geschäftsjahr (2019/20) mit 122.000 € unterhalb des Vorjahres. Trotzdem konnten sich die OHG-Mitglieder erneut über eine Rückvergütung freuen. "Sie erhielten insgesamt 153.000 € Rückvergütung, davon 0,5 % auf Tierumsätze, 3,5 % auf Besamungsumsätze und 1 % auf Agrarprodukte", sagte Warder. Der Jahresüberschuss lag bei 26.000 €.
Wahlen zum Vorstand und Aufsichtsrat
Heinfried Pösse, dessen Vorstandsmandat turnusmäßig auslief, wurde einstimmig wiedergewählt. Im Aufsichtsrat liefen die Mandate für Thomas Grünebaum, Uwe Reinermann und Ulrich Westrup turnusgemäß aus. Aber auch sie wurden wieder gewählt.