Tretmiststall
Neuer Bullenstall für 300 Tiere
Der 28-jährige Mike Wessling baut einen neuen Tierwohl-Stall für 300 Bullen. Trotz anfänglicher Stolpersteine steht der Stall. Noch diesen Sommer sollen die ersten Fresser einziehen.
Stolz steht Mike Wessling in seinem neuen Bullenstall. Vieles ist fertig. Es fehlen noch Trenngitter zwischen den Buchten und Schalentränken. Die Raufen für Stroh baut der Landwirt aktuell ein.
„Es muss zwar noch ein bisschen was passieren, aber das sollten wir bis Ende des Sommers schaffen“, ist der Junglandwirt aus Dülmen, Kreis Coesfeld, überzeugt. Und das glaubt man ihm, denn das Dach des Stalles hat er kurzerhand gemeinsam mit Kumpels eingedeckt – das beauftragte Unternehmen kam nicht.
Tretmiststall für 300 Bullen
Familie Wessling plant einen Tretmiststall für 300 Bullen (wir berichteten in Folge 39/2022). Pro Tier kalkuliert sie 4,5 m2 Platz, damit die AFP-Förderung greift. Der Stall samt neuer Fahrsiloanlagen, Stroh- und Misthalle befindet sich nicht am Stammbetrieb, sondern ist ausgelagert.
Auf dem Stammbetrieb sind Ferkel und Mastschweine zu Hause. Auf Bullen kam Mike Wessling, weil sich ein Neubau für Sauen momentan als schwierig erweist. Zuvor hatten Wesslings die Überlegung, den Stammbetrieb zum geschlossenen System zu erweitern.
Im Außenbereich, auf dem zweiten Betrieb, mussten die Landwirte bauen – das ist ein Ergebnis des Emissionsgutachtens. Den Bullenstall bauen sie gewerblich.
Doch nachdem sich das Genehmigungsverfahren einfacher als gedacht erwies, gab es viele andere Schwierigkeiten. Einige der Nachbarn waren gegen den neuen Bullenstall. Das ging bis hin zu Klagen.
„Doch das Bild hat sich gewandelt. Seit der Bullenstall zu erkennen ist, bekommen wir viele positive Rückmeldungen“, ist Mike Wessling erleichtert. „Wir dürfen uns jetzt über positives Interesse freuen.“
Mike und sein Vater Reinhard Wessling sind froh, dass sie den Stallbau durchgezogen haben. Auch wenn die Baukosten enorm gestiegen sind: 2020 haben sie den Stall mit 850 000 € kalkuliert, mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stiegen die Kosten enorm und Wesslings rechneten mit einer Investition von 1,2 Mio. €. „Stand jetzt gehe ich davon aus, dass die Kosten insgesamt bei etwa 920 000 € liegen“, sagt Wessling. Im Sommer sollen die ersten Fresser einziehen.
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