Karneval

Mit der Tanzgarde geht’s rund

Zurzeit sind die Schwestern Erna und Frieda seltener als sonst zu Hause auf dem Hof anzutreffen. Denn zur Karnevalszeit sind sie oft mit ihrer Tanzgarde unterwegs. Dafür trainieren sie das ganze Jahr.

Grätschsprung, Radschlag und Bogengang, Spagat und Standspagat, Hebefigur und Pyramide – all das haben Erna und Frieda Schapmann aus Steinfurt-Borghorst in den vergangenen Wochen noch intensiver als sonst trainiert. Denn gerade stecken sie mit ihrer Tanzgarde in der heißen Trainingsphase zur Karnevalszeit. Am ersten Wochenende in diesem Jahr wirbelten sie bereits bei der Prunk- und Galasitzung in Borghorst über die Bühne.

Die Wilmsberger Tanzgarde gehört zur Wilmsberger Schützengesellschaft. Bei etlichen Karnevalsveranstaltungen sorgt sie für Stimmung. Einer der Höhepunkte dabei: Der große Umzug in Borghorst am Karnevalssonntag, bei dem die Tänzerinnen natürlich mitlaufen und die Karnevalisten am Straßenrand mit akrobatischen Tanzeinlagen unterhalten. Auch beim Schützenfest und bei privaten Anlässen sind sie im Einsatz.

Für all das trainieren sie jede Woche mindestens 1,5 Stunden. Trainingsort ist die alte Schule der Bauerschaft Wilmsberg, in der der Bauernhof mit Ferkelerzeugung der Eltern von Erna und Frieda liegt. Gardetanz ist ein anspruchsvoller Sport, vergleichbar mit dem Turnen oder der rhythmischen Sportgymnastik. „Das Training ist anstrengend und viel Kopfarbeit, aber es macht Spaß!“, erzählt die 12-jährige Frieda. „Das liegt auch an der Gute-Laune-Musik im Karneval“, findet ihre 15-jährige Schwester Erna. Beide tanzen schon seit dem Kindergartenalter, genau gesagt seitdem sie vier und fünf Jahre alt sind.

Wer wie Erna und Frieda in der Garde tanzt, braucht viel Disziplin und Übung. Die Atmosphäre im Verein und die wöchentlichen Trainingsstunden machen den beiden viel Spaß. (Bildquelle: Schapmann)

Knapp 100 Tänzerinnen gehören zu ihrem Verein, nach Alter aufgeteilt in vier Garden. Jede der vier Gruppen hat einen Gardetanz im Repertoire, der alle zwei Jahre neu gestaltet wird, sowie den gemeinsamen Schautanz, den die komplette Tanzgarde zusammen tanzt und bei dessen Motto und Musikwahl sich alle einbringen können. Mal ging es darin um eine Barszene aus den Zwanzigern, mal um Stadt- und Landkinder oder die Biene Maja. Dann tauschen die Mädchen das Gardekostüm gegen thematische Outfits.

„Die Gemeinschaft in der Garde ist toll und der Zusammenhalt groß“, so die Schwestern. Trotz der für den Gardetanz nötigen Disziplin geht es locker zu und es wird viel gequatscht. Auch Filmabende und Ausflüge gibt es. Die Älteren fahren zum Beispiel jedes Jahr privat zusammen zum Kölner Karneval und in den Urlaub. „Die Aufregung vor jedem Auftritt schweißt zusammen – und das glückliche Gefühl, wenn alles geklappt hat“, freuen sich die beiden Mädchen.

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