Sicherheit im Karneval

Damit Rosenmontag der Wagen rollt

Der Karnevalsumzug in Rietberg: Das ist das Ziel des Bürgerschützenvereins Verl-Bornholte-Sende. Von TÜV und Veranstaltern gibt’s dafür viele Vorgaben.

Aladin und die Wunderlampe: Das ist dieses Jahr das Motto des Karnevalswagens der Schützen aus Verl-Bornholte-Sende (Kreis Gütersloh). Die Grundkonstruktion aus Sperrholzplatten ist bei unserem Besuch in der Halle einer Spedition schon zu sehen. Frederik Venne hat genau im Kopf, wie der Wagen am Ende aussehen soll. Der 41-jährige Tischlermeister ist nicht nur aktuell König der Bornholter Schützen, sondern auch Chef der Wagenbauer. Heute Abend ist auch Dirk Körkemeier zu Gast. Bei der Grafschaftler Karnevalsgesellschaft in Rietberg fungiert er als Zugleiter. Die Stadt ist eine der Karnevalshochburgen in der Region und am Rosenmontag proppenvoll.

Sicherheit geht vor

„Da ist es wichtig, dass wir im Vorfeld alles tun, um die Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Körkemeier. Drei Seiten umfassen die Auflagen, die alle Wagenbauer unterschreiben müssen. Darin geht es um viele Details, von den Abmessungen über die Beleuchtung bis zur Versicherung. So dürfen die Wagen maximal 8 m lang, 2,55 m breit und 4 m hoch sein. Sonst kollidieren sie mit den Wimpelketten oder bleiben in der engsten Kurve stecken. Deichseln, Scheren und Achsmaße dürfen nicht verändert werden.

Der TÜV redet mit

Zusätzlich hat auch der TÜV einiges mitzureden. Dabei geht es vor allem um die mindestens 1 m hohe Brüstung, möglichst geringe Abstände der Verkleidung zum Boden und die Konstruktion. Bei den Schützen hat der Prüfer im vergangenen Jahr für fünf Jahre grünes Licht gegeben – sofern sie die Grundkonstruktion ihres Wagens beibehalten. Den Wagen hat der Verein von einem Unternehmer aus Rietberg gekauft. Dieser hatte die Eigenkonstruktion seiner Tochter zum 18. Geburtstag geschenkt. Einige Jahre fuhr sie mit Schulkollegen beim Umzug mit. Jetzt profitieren die Schützen, die seit 2006 in Rietberg dabei sind, vom vollverzinkten Fahrgestell.

Genaue Vorgaben gibt es in Rietberg auch für die Zugmaschinen:

  • Sie dürfen nicht länger als 4 m sein, nicht breiter als 2,35 m und nicht höher als 2,80 m.
  • Das Mindestalter der Fahrer beträgt 18 Jahre.
  • Die Versicherung der Zugmaschine muss wissen, dass diese am Umzug teilnimmt.

Ein MB-trac für die Zugarbeit

Den Wagen aus Bornholte zieht ein alter MB-trac. Auch ein Oldtimer-Trecker stände zur Verfügung. Aber den langen Hinweg ohne Verdeck möchten die Schützen niemandem zumuten. „Drei Stunden immer wieder halten und anfahren während des Umzuges sind schon anstrengend genug“, sagt Frederik Venne. Zählen können die Jecken aus dem Schützenverein auch auf erfahrene Ordner. Die Absicherung von Rädern und Achsen übernimmt ein Team von zehn Altschützen.

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