Praxistest

Transporker: Wendiger Kadaverwagen

Seit Herbst hat Meier-Brakenberg einen neuen Kadaverwagen im Sortiment. Zwei Praktiker haben den „Transporker“ für das Wochenblatt getestet – im Maststall und im Flatdeck.

Tote Schweine aus dem Stall zu ziehen, ist kein Vergnügen. Berührungs­los und ohne viel Kraftaufwand soll das nun mit dem Transporker von Meier-Brakenberg gelingen – einer neuen und simpleren Alternative zum größeren „Porky’s Pickup“ des Herstellers.

Nach rund drei Monaten Testphase für das Wochenblatt ist Schweinemäster Burkhard Backensfeld vom Transporker überzeugt. Sein Testbericht steht weiter unten auf der Seite. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Wiegt nicht viel

Mit rund 9 kg ist der Kadaverwagen ein Leichtgewicht. Für Standfestigkeit beim Aufladen des Schweins soll eine Schräge mit wenigen Zentimetern Bodenfreiheit an der Rückseite sorgen. Danach gleitet das Schwein über eine Kunststoffrolle auf das Brett.

Platzsparend hängt das Rollbrett an der Wand. Die Zugstange kann auch in die Griffe gelegt werden. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Zum Hochziehen liefert Meier-Brakenberg eine 90 cm lange Stange mit einer Schlinge aus bruchfestem Drahtseil mit. Sobald der Zug nachlässt, löst sich die Schlaufe. Der Landwirt kann also nach Belieben das Schwein direkt ziehen oder die Stange in einer Öse vorne am Rollbrett einhaken. Zum Entladen greift er mit der Zugstange in die seitlichen Schlitze des Transporkers und hebt ihn an, sodass das Tier am Kadaverplatz herunterrutscht.

Klein und wendig

Dank lediglich 35 cm Breite und 95 cm Länge soll der Transporker laut Meier-Brakenberg durch jeden Gang und um jede Ecke passen. Dabei sind Lenkrollen und Hinterräder aus robustem Kunststoff auf je 130 kg Traglast ausgelegt. Inklusive Fang­haken kostet der Wagen 249 € netto.

Bis 70 kg unschlagbar

Jens Giesselmann, Werther
Den Transporker habe ich erstmals auf der Eurotier in Hannover ge­sehen und nun seit Februar im ­Einsatz. Besonders gut gefällt mir der mitgelieferte Haken mit der Drahtseilschlaufe.
Zwei kleine Nachteile: Das Rollbrett ist sehr flach und die Kunststoffräder sind eher auf ebenen Beton ausgelegt. In Altgebäuden kann es also schon mal anecken und rumpeln. Eine Variante mit Gummirädern wäre in meinem Stall vielleicht besser. Andererseits ist die harte Kunststoffausführung extrem stabil und hält vermutlich länger.

Ein abgesenktes Heckteil und eine Kunststoffrolle vereinfachen das Aufladen des Kadavers. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Durch die flache Bauweise und die Griffe lässt sich der Transporker ange­nehm tragen und platzsparend an die Wand hängen. Das Auf- und Abladen über die Rolle klappt super. Bei Ferkeln ist die Auflagefläche ­absolut ausreichend. Für die Aufzucht gebe ich daher eine klare Empfehlung.

In der Mast sind mir größere Tiere beim Transport heruntergerutscht. Dort habe ich stattdessen wieder meine bisherige Kadaverkarre mit Winde genutzt.

Für Schweine bis etwa 70 kg lässt sich der Transporker aber schneller und leichter handhaben. Deshalb werde ich mir noch einen zweiten kaufen. So kann ich einen im Flatdeck nutzen und im Maststall je nach Tiergröße wählen.

Enorme Arbeitserleichterung

Burkhard Backensfeld, Holtwick
Ich habe den Transporker in einem ganzen Mastdurchgang getestet. Bei schweren Schweinen ist er eine große Entlastung, da ich vorher nur eine Schlinge zum Ziehen genutzt habe. Ich hätte nicht erwartet, dass die Arbeit damit so viel leichter von der Hand geht.
Das Rollbrett wirkt stabil und hochwertig. Durch die lenkbaren Rollen und die kompakte Größe ist es schnell und wendig, dürfte allerdings etwas länger und breiter sein, damit auch größere Tiere komplett aufliegen.

Besonders gut gefällt mir die abgeflachte Kante mit Kunststoffrolle zum Aufladen. Man muss allerdings darauf achten, dass das Tier wirklich mittig liegt, weil das Brett so leicht ist. Dafür lässt es sich schnell greifen und mit in die Bucht nehmen.

Insgesamt hat mich die Testphase vom Transporker überzeugt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.

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