Insektenschutzpaket

PflSchAnwV: WLV fordert Klarheit

Heute tritt, nach zweijähriger politischer Debatte, die Pflanzenschutzanwendungsverordnung (PflSchAnwV) als Teil des Insektenschutzpaketes der Bundesregierung in Kraft.

Nach zweijähriger politischer Debatte tritt heute die Pflanzenschutzanwendungsverordnung als Teil des Insektenschutzpaketes der Bundesregierung in Kraft. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) Hubertus Beringmeier erklärt dazu in einer Pressemitteilung: „Wir haben in der Debatte um den Insektenschutz immer wieder betont, dass wir auf Kooperation statt Verbote setzen und der Schutz der Bestäuber im ureigenen Interesse der Bauern liegt." Er bemängelt, dass trotz aller Bemühungen jetzt Regelungen in Kraft treten, die dem Kooperationsansatz im Naturschutz widersprechen. Die Politik hätte den Landwirten bei der Ausweisung der jeweiligen Schutzgebiete zugesagt, dass sie ihre Flächen weiterhin nach guter fachlicher Praxis bewirtschaften dürften.

Als schwachen Trost bezeichnete Beringmeier, dass es für die Bewirtschaftungseinschränkungen durch die Pflanzenschutzmittelverbote einen Erschwernisausgleich geben werde. Noch ist aber unklar, wie dieser gestaltet werden soll. „Ich fordere unsere Landesregierung auf, diesen Erschwernisausgleich in NRW zu verankern und finanziell angemessen auszustatten. Die Bauern erwarten jetzt eine schnelle Antwort!“, so Beringmeier weiter. Weiterhin sei es seitens des Landes NRW dringend erforderlich, bei offenen Fragen für Klarheit zu sorgen: „Die Landwirte sind mitten in der Aussaat für das kommende Jahr. Sie brauchen jetzt Gewissheit, wie NRW die neuen Vorgaben zum Pflanzenschutzeinsatz an Gewässern, aber auch die Glyphosat-Verbote in Wasserschutzgebieten umsetzen wird.“

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband hält es für fachlich nicht nachvollziehbar, dass der Glyphosat-Einsatz in Wasser- und Heilquellenschutzgebieten ausnahmslos verboten wird. „Eine pfluglose Bodenbewirtschaftung ist damit in diesen Gebieten vielfach nicht mehr möglich. Das schadet dem Erosionsschutz, dem Schutz des Trinkwassers und auch dem Klimaschutz“, stellt Beringmeier klar. Pflügen setze mehr CO2 frei und beschleunige die Mineralisation von Nährstoffen, die durch Auswaschung ins Grundwasser gelangten und die Wasserqualität gefährdeten.

Was müssen Sie wissen? Hier geht's zu den neuen Regeln im Pflanzenschutz.

Das Aktionsprogramm Insektenschutz geht mit Änderungen in bestehenden Gesetzen einher. Es soll noch in dieser Woche in Kraft treten.