NRW-Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking

Den "Hackerangriff" hat es nie gegeben

Der vermeintliche Hackerangriff auf das private Fernsehgerät der NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking war eine Panne. Sie erklärte, dass das "vorläufige Ergebnis einer computerforensischen Untersuchung" bereits am 18. April vorlag.

Der Fall hatte Mitte März große Empörung ausgelöst und der Steinfurterin parteiübergreifende Solidarität eingebracht. Schulze Föcking hatte berichtet, dass auf dem Fernseher der Familie plötzlich eine Aufnahme aus dem Landtag erschienen war. Zu sehen war der Mitschnitt einer Fragestunde, in der es um die Schweinehaltung auf dem Betrieb der Familie ging. Die Ministerin ging daraufhin von einem Hackerangriff aus.

Nun ist klar: Einen solchen Angriff hat es nie gegeben. Es handelte sich wohl um ein Versehen. Wie die Ministerin mitteilte, liegt seit dem 18. April das vorläufige Ergebnis einer computerforensischen Untersuchung vor. Die Ermittler gehen davon aus, „dass die Videoübertragung unbemerkt und unbeabsichtigt durch ein für das Heimnetz berechtigtes Gerät in einer anliegenden Wohnung der Familie ausgelöst wurde“, heißt es.

Scharfe Kritik der Opposition

Die Opposition im Düsseldorfer Landtag reagierte auf die Wende mit scharfer Kritik. „Der Skandal um Schulze Föcking wird immer bizarrer: Der vermeintliche Hackerangriff auf ihren Fernseher entpuppt sich als Bedienfehler des heimischen Videorekorders“, sagte SPD-Fraktionsvize Christian Dahm. Grünen-Fraktionschefin Monika Düker äußerte den Verdacht, dass die Staatskanzlei gezielt einen Vorgang aufgebauscht habe: „Hier entsteht der fatale Eindruck, dass eine Solidaritätskampagne für eine angeschlagene Ministerin aufgrund falscher Tatsachen organisiert werden sollte.“

Warum nicht auffiel, dass jemand die Aufnahme nur versehentlich abgespielt hatte und warum sie von einem Hackerangriff ausging, dazu äußerte sich Schulze Föcking bislang nicht.

Strafanzeige wegen Einbruchs

Sie teilt in ihrem Schreiben vom Montag außerdem mit, dass ihr Ehemann, der den Mastbetrieb führt, Strafanzeige wegen Einbruchs gestellt habe. Die Strafanzeige richte sich gegen eine Person, die zugegeben habe, in die Ställe eingedrungen zu sein und Videos von den Tieren gemacht zu haben. Darüber hinaus habe die Ministerin wegen Drohungen im Netz in fünf Fällen Strafanzeige gestellt.

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