Aviäre Influenza breitet sich aus

Geflügelpest im Kreis Höxter

In einem Geflügelbestand im Borgentreicher Stadtteil Borgholz ist die Geflügelpest nachgewiesen worden. Etwa 11.000 Hühner mussten getötet werden.

Wie der zuständige Höxteraner Kreisveterinär Dr. Jens Tschachtschal berichtet, wurde zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Geflügelpesterregers eine Sperrzone eingerichtet. Diese besteht aus einer inneren Schutzzone mit einem Radius von 3 km um den Ausbruchsort und einer daran anschließenden 10-km-Überwachungszone. In diesen Zonen gelten unter anderem Verbringungsbeschränkungen für Vögel und Eier und erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen. Der Kreis Höxter hat hierzu eine Allgemeinverfügung erlassen.

Geflügel-Aufstallungsgebot

In der Sperrzone gilt zudem ein Geflügel-Aufstallungsgebot. „Das bedeutet, dass die Vögel in geschlossenen Ställen oder unter einer Schutzvorrichtung zu halten sind, die aus einer überstehenden, nach oben gegen Einträge gesicherten dichten Abdeckung und mit einer gegen das Eindringen von Wildvögeln gesicherten Seitenbegrenzung bestehen muss", so der Veterinäramtsleiter.

Biosicherheit prüfen!

Auch außerhalb dieser Sperrzone sollten alle Geflügelhalter im Kreisgebiet – inklusiver der Hobbyhalter – ihre Biosicherheitsmaßnahmen kritisch überprüfen und konsequent umsetzen. „Haus- und Nutzgeflügel darf deshalb nur an Stellen gefüttert werden, die für Wildvögel nicht zugänglich sind. Sie dürfen nicht mit Oberflächenwasser versorgt werden, zu dem auch Wildvögel Zugang haben. Futter und Einstreu sind so zu lagern, dass sie für Wildvögel nicht zugänglich sind. Es wird empfohlen, Geflügelställe nur mit sauberer Schutzkleidung zu betreten und sehr sorgsam alle Hygieneregeln einzuhalten“, erläutert Tschachtschal.

Auch müsse jeder Geflügelhalter seine Tiere bei der Tierseuchenkasse NRW melden, die die Informationen an das zuständige Veterinäramt weitergibt.

Verdachtsfälle melden

Sollte Geflügel im Bestand Krankheitssymptome zeigen oder die Anzahl der gestorbenen Tiere auffällig steigen – bei kleineren Haltungen bis zu drei toten Tieren pro Tag, bei Beständen über 100 Tieren mehr als 2 % pro Tag – sollte sofort ein Tierarzt zum Ausschluss eines Geflügelpestausbruchs hinzugezogen werden. Verdachtsfälle sind dem Veterinäramt zu melden.

Wer verendete wildlebende Wasservögel oder Greifvögel findet, sollte dies ebenfalls dem Veterinärdienst des Kreises melden, damit nötigenfalls Untersuchungen zum Ausschluss einer möglichen Infektion veranlasst werden können.

Im Kreis Höxter werden in rund 900 Geflügelhaltungen insgesamt knapp 1.Mio. Tiere gehalten.

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