Bilanzpressekonferenz der Rentenbank
Förderdarlehen sind gefragt
Transformation und Nachhaltigkeit in der Agrarbranche spiegeln das Geschäftsjahr 2021 der Landwirtschaftlichen Rentenbank wider. Gestern veröffentlichte die Förderbank Zahlen zu den Kreditvergaben.
Transformation und Nachhaltigkeit in der Agrarbranche sind die Begriffe, die das Geschäftsjahr 2021 der Landwirtschaftlichen Rentenbank widerspiegelt. Denn für die Prozesse braucht es Geld. Gestern veröffentlichte die Förderbank ihre Zahlen zum Förderjahr 2021 und zum ersten Quartal 2022 im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz.
Bauernmilliarde steigert Nachfrage
Im Geschäftsjahr 2021 stieg das Neugeschäft mit Programmkrediten in der Fördersparte „Landwirtschaft“ im Vergleich zum Vorjahr um 18 % auf 2 452 Mio. € (2020: 2072 Mio. €). Einen kräftigen Schub gab die „Bauernmilliarde“, das Investitionsprogramm Landwirtschaft des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Es entfielen 37,9 % bzw. 929 Mio. € auf die Finanzierung von Maschinen, 33,2 % bzw. 813,7 Mio. € auf Gebäude und 14,9 % bzw. 366,3 Mio. € auf Grunderwerb.
Rückenwind für Windkraftanlagen
In der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ betrug das Kreditvolumen 1 066 Mio. €. Das waren 21% mehr als im Vorjahr (878 Mio. €). Besonders gefragt waren in dieser Sparte Windkraftfinanzierungen (682,0 Mio. €), gefolgt von Fotovoltaik mit 230,7 Mio. € und Biogas mit 127,4 Mio. €.
Hingegen gesunken ist die Nachfrage nach Krediten in der Sparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“. Da Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen rückläufig waren, sank das Fördervolumen für die „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ im Vergleich zum Vorjahr um 21 % 843 Mio. €. Darlehen für Maschinen hatten dennoch mit 57 % bzw. 478,9 Mio. € den größten Anteil am Neugeschäft in dieser Fördersparte. Gebäudefinanzierungen liegen bei 30 % bzw. 252,8 Mio. €.
Im Bereich „Ländliche Entwicklung“ wurde mit einem Kreditvolumen von 1200 Mio. € sogar 36 % weniger abgefragt als im Jahr 2020. Insgesamt lag das Förderneugeschäft der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit 9,8 Mrd. € 12 % unter dem Vorjahresniveau.
820 Mio. € für Nachhaltigkeit
Ein großes Thema war und ist die Nachhaltigkeit in der Agrarwirtschaft. Im vergangenen Jahr finanzierte die Rentenbank Investitionen in den Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz in Höhe von 823,3 Mio. €. Darin sind 430,6 Mio. € für Emissionsminderung und 119,8 Mio. € für tiergerechte Haltungsverfahren enthalten. Insgesamt betrugen die Finanzierungen für nachhaltige Vorhaben 1,9 Mrd. €.
„Die Landwirtschaft nimmt beim Klima- und Umweltschutz eine Schlüsselposition ein, denn sie ist wesentlicher Teil von Problem und Lösung zugleich“, sagte Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. Daher werde sich auch die Landwirtschaft selbst wandeln. Diese Transformation der „grünen Branche“ könne aber nur dann gelingen, wenn er gesellschaftlich und politisch getragen, gestaltet und auch unterstützt würde. Die Rentenbank sei dabei, diesen Wandel tatkräftig zu fördern und zu begleiten.
Blick auf erste Quartal 2022
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erreichte das Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten rund 1,9 Mrd. € nach 1,3 Mrd. € im Vorjahreszeitraum. Mit einem mittel- und langfristigen Emissionsvolumen in Höhe von 6,3 Mrd. € hat die Rentenbank bereits im ersten Quartal des Jahres mehr als die Hälfte der für 2022 geplanten Mittel in Höhe von 11 Mrd. € aufgenommen.
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