Bergbauern sehen sich benachteiligt

Landwirte aus NRW und Rheinland-Pfalz schmieden „Mittelgebirgsallianz“

"Wunderschöne Landschaft, Weidetierhaltung und kleine und vielfältige Familienbetriebe" verbindet die Landwirtschaft der Mittelgebirge, aber es gibt auch einige gemeinsame Probleme.

Landwirte aus Westfalen-Lippe, dem Oberbergischen Kreis, dem Westerwald und Altenkirchen im angrenzenden Rheinland-Pfalz haben sich in einer „Mittelgebirgsallianz“ zusammengeschlossen, um die Interessen der Bauernfamilien im Bergland verbände- und länderübergreifend gegenüber Politik und Gesellschaft stärker zu vertreten. Den Auftakt dazu präsentierten sie am Dienstag dieser Woche (21. Juni) im sauerländischen Wenden-Heid auf der Aussichtsplattform „Om Heid“.

Michael Richard, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe (WLV) hatte den Anstoß gegeben: „Wir haben im Bergland dieselben Bedingungen: Wunderschöne Landschaft, Weidetierhaltung und kleine und vielfältige Familienbetriebe. Die naturnahe Landwirtschaft prägt diese Region und stellt sich immer wieder auf politische, gesellschaftliche und klimatische Veränderungen ein. Aber viele neue Gesetze und Verordnungen passen nicht in diese Region, sie benachteiligen uns in ungerechter Weise. Das wollen wir ändern.“

Fünf Probleme auf den Höhenlagen

Dazu haben die Landwirte fünf Punkte herausgearbeitet:

  • die Beibehaltung und Stärkung der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete,
  • Ausnahmeregelungen, um mit kleinerem Gerät diehängigen Flächen zu bewirtschaften, etwa auch bei der bodennahe Ausbringung von Wirtschaftsdünger,
  • die Bekämpfung des hochgiftigen Jakobskreuzkrautes vor allem auf Wiesen, die durch Naturschutzauflagen ausgewiesen sind und erst nach dem 1. Juli gemäht werden dürfen,
  • eine Kontrolle des Wolfsbestandes – man wolle keine Ausrottung des Wolfes, aber eine „eine ehrliche Regulierung des Bestandes“ hieß es beim Treffen, sowie
  • die Berücksichtigung des Grünlandes bei Maßnahmen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik.

"Wir fordern die Länder auf, ihren Spielraum zu nutzen, um die Benachteiligung auszugleichen“. warem sich die Mittelgebirgsbauern der frisch gegründeten Allianz einig.

Das Foto zeigt von links nach rechts:

  • Bernd Eichert – stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe (WLV),
  • Michael Richard – Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe (WLV),
  • Franz Bellinghausen – Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg (RLV),
  • Matthias Müller – Vorsitzender Westerbald im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) und
  • Josef Schwan – BWV Vorsitzender Altenkirchen im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV).

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