Die Lieblings-Tiere unserer Leser

Leseraufruf "Herzens-Tiere"

„Erzählen Sie uns Ihre persönliche Geschichte über eine besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier.“ So lautete unser Aufruf Anfang des Jahres im Wochenblatt. Hier sind die schönesten Zuschriften.

„Wir haben gleich mehrere Herzens-Tiere. Aber ganz besonders herzig ist unsere liebe Hütehündin Ka’ena, die vor fünf Jahren ein viel zu früh geborenes Kälbchen adoptiert hat. Dieses Kälbchen ist inzwischen ein stattlicher Roter Höhenvieh-Ochse mit einem Gewicht von etwa 800 kg. Noch heute sind die beiden auf eine besondere Art befreundet. Unser Ochse ‚Happy‘ legt sich zu der Hündin ins Gras, die bei ihm ziemliche Narrenfreiheit besitzt. Obwohl der Ochse in einer gemischten Mutterkuhherde lebt und dort auch der Chef ist, verhält er sich der Hündin gegenüber immer sehr vorsichtig. Aber tatsächlich auch nur bei unserer Ka’ena, andere Hunde mag er gar nicht und zeigt das auch deutlich. Der Ochse Happy ist unser Hofmaskottchen und hilft gern als Onkel bei den Jungrindern aus.“⇥Familie Meier

Beliebtes Fotomodel im Ort

„Ziegen, das sind für mich ganz besondere Tiere. Sie sind neugierig, intelligent, verschmust, witzig und natürlich auch mal eigenwillig oder zickig. Deshalb faszinieren mich diese Tiere seit meinem Aufenthalt in Kanada auf einer Ziegenfarm im Jahr 2017. Zwei Jahre später habe ich mir dann selbst zwei Zwergziegen angeschafft – Holly und Harry. Seitdem bereiten die beiden nicht nur mir täglich eine Freude, sondern auch meiner Familie, meinen Freunden oder aber Spaziergängern, die durch meinen Heimatort Mosebolle wandern. Oft wird noch ein Foto geknipst, wenn einer der beiden schnell durch das Stallfenster guckt, um nichts zu verpassen. Da die Ziegen durch ihre witzige, aber auch entspannte Art nicht nur mich in ihren Bann gezogen haben, sind es mittlerweile schon sechs Zwergziegen, die hier auf dem Nebenerwerbsbetrieb meiner Eltern zu Hause sind. Herzens-Tiere sind für mich zwar alle, aber ganz besonders möchte ich den ersten Nachwuchs Ilvy vorstellen. Ilvy hat uns von Anfang an verzaubert, weil sie einfach unglaublich süß aussieht. Wie ein kleines Reh sprang sie herum vor Freude und fand es immer be­sonders interessant, auf meinen Rücken zu springen. Schon bald machte sie es bei allen Leuten und immer sobald sich die Gelegenheit ergab. So bringt Ilvy einen immer wieder zum Lachen und schafft es mit einfachen Dingen ganz unverhofft Freude zu verbreiten.“⇥Luisa Mester

Die sportliche Zwergziege Ilvy ist Luisa Mester besonders ans Herz gewachsen. (Bildquelle: Mester)

„Ponys sind was fürs Herz“

„Alles begann vor 20 Jahren mit dem Kauf eines Ponys, das auf dem elterlichen Betrieb meines Mannes zur Welt gekommen war. Damals war es Liebe auf den ersten Blick. Da Ponys nicht alleine sein sollen, kam schnell ein zweites hinzu. Mittlerweile sind es vier Ponys, welche im Offenstall direkt hinter unserem Garten leben. Unser Besuch braucht nicht zu klingeln. Sobald sich jemand unserem Haus nähert, fangen die Ponys an zu wiehern. Die kleinen Pferdchen mit ihrem ,Dickkopf‘ gehören zur Familie. Wir haben schon viele schöne aber auch traurige Momente mit ihnen erlebt. Denn zwei von ihnen waren vor einiger Zeit so krank, dass es so aussah, als müssten wir sie einschläfern lassen. Zum Glück ist am Ende alles gut gegangen. Wie sagte Oma Jansen vom Immenhof: ,Ponys sind was fürs Herz.‘ Und das können wir nur bestätigen. Lilli, Imke, Jill und Spirit sind unsere Herzens-Tiere."⇥Familie Jeska

Die Ponys von Familie Jeska springen und fahren Kutsche. (Bildquelle: Jeska)

Schaf Nelly als Lamm aufgeppelt

„Unser Herzenstier ist unser Schaf Nelly. Ich habe sie vor 13 Jahren geschenkt bekommen. Sie wurde bei einem anderen Landwirt geboren. Ihre Mutter hat die Geburt nicht überlebt. Er brachte mir das Lamm in einem sehr schlechten Zustand, weil er keine Biestmilch hatte, auch keine Möglichkeit, das Lamm aufzuziehen. Ich habe es geschafft und habe sie durchbekommen. Nelly war zu der Zeit das einzige Flaschenlamm bei uns, daher ist sie sehr menschenbezogen aufgewachsen. Sie ist schon immer ein sehr selbstbewusstes Schaf gewesen, hat von Anfang an gut auf ihren Namen gehört und geht jederzeit mit mir oder meinem Enkel mit. Es gäbe so einige Geschichten über sie zu erzählen. Wir haben sie zum Beispiel sehr gerne als Lockvogel benutzt, als zwei sehr scheue Schafe, die wir gerade erst zugekauft hatten, im Wald verschwunden waren. Außerdem ist Nelly sehr verfressen. Man darf ihr nichts hinhalten, was sie nicht essen darf. Einmal habe ich ihr aus Spaß mein Eis am Stiel hingehalten. Sie hat mit einem Schnapp das ganze Eis mitsamt Holzstiel gefressen. Ich konnte nichts tun und hatte die nächsten drei Tage Angst, dass ihr etwas passiert.⇥Sibille Hawlitzky

Hawlitzky (Bildquelle: Nelly ist das erste Lamm, das Sibille Hawlitzky mit der Flasche groß gezogen hat. )

Das beste Geschenk vom Onkel

„Mein Herzens-Tier heißt Lina und ist eine blau-weiß Belgier Mutterkuh. Als ich sieben Jahre alt war, kam Lina auf dem Hof meines ­Onkels Fransi und meiner Großeltern zur Welt. Leider hatte sie ex-trem krumme Vorderbeine und konnte nicht stehen. Meine Tante und ihre Freundin, die Tierärztin ist, haben Lina in Narkose gelegt und ihre Beine eingegipst und ihr somit das Leben gerettet. Nach zwei Wochen musste der Gips ab. Damit das Laufen auch weiterhin gut klappte, musste Lina auf hartem Untergrund stehen und bestenfalls täglich über den geteerten Hof laufen. Und da kamen ich und meine Mama ins Spiel. Da wir täglich auf dem Hof sind, meinte meine Tante, dass das Laufen mit Lina ein prima Job für mich wäre. Mama hat einen Fohlenhalfter gekauft, ihn enger genäht und das Lauftraining konnte starten. Durch das häufige Spazierengehen wurde Lina immer zutraulicher.

Im Sommer kam Lina dann zu den größeren Rindern auf die Weide am Hof. Von da an sind wir nicht mehr mit ihr gelaufen, da sich ihre Vorderbeine so gut entwickelt hatten, dass der Weidegang als Training ausreichte. Aber schmusen auf der Wiese war dennoch immer wieder an der Tagesordnung.

Im Spätherbst dann hieß es Abschied nehmen vom Heimathof. Lina kam zum Freund meines ­Onkels. Mein Onkel hatte nach der Geburt einen Deal mit ihm gemacht: Wenn alles gut werden sollte mit Linas Beinen, dürfte sie bei ihm leben. Er dürfte die Kälber von Lina, quasi zur Deckung ihrer Haltungskosten, behalten. Wir haben Lina dort immer besucht. Im September 2021 wurde sie dann selbst Mama. Auch ihr Kalb Lotti hört mittlerweile auf ihren Namen.

Zu Ostern 2022 hat mein Onkel mir die Hälfte von Lina geschenkt. Das war das tollste Geschenk überhaupt. Er wollte mir Lina eigentlich ganz schenken. Aber er meinte, wenn sie mal krank würde, müssten wir die Kosten wenigstens nicht allein tragen!“⇥Tessa Knoche

Knoche (Bildquelle: Als Kuh Lina – hier mit Tessa und ihrer Mutter Anne – vor fünf Jahren auf die Welt kam – hatte sie krumme Beine. Mittlerweile ist sie selbst Mutter der kleinen Lotti.)

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