Ausflugsziel

Skimuseum in Winterberg

Skier und Kufen halfen einst Förstern und kurbelten später den Tourismus an. Das Westdeutsche Wintersport Museum am Fuße des Kahlen Astens lädt zu einer besonderen Tour in die Geschichte ein.

Skier weisen den Weg. Schon vor dem Eingang ins „Westdeutsche Wintersport Museum“ sind sie am Zaun platziert. Das 1998 eröffnete Museum in Winterberg-Neuastenberg dokumentiert auf 250 m2 in Wort, Bild und mit ausgesuchten Exponaten die Entwicklung des Wintersports von seinen Anfängen bis zur Gegen­wart. Als „Spezialmuseum vom besonderen Ruf“ wurde es vor einigen Jahren mit dem Zertifikat der FIS, der Internationalen Skisport-Vereinigung, ausgezeichnet. Weltweit haben nur 33 Ski-Museen dieses Prädikat.

Die umfangreiche Ausstellung verbindet gestern und heute. Die Liste der Exponate reicht von den ersten Schneeschuhen über Holzskier, Schlittschuhe und Bobs bis hin zu ausgefeilten Hightech-Sportgeräten und funktionaler Ski-Kleidung.

Erste Skier in Winterberg

Alte Bilder zeigen nicht nur historische Wintersportstätten, die immer noch Orte großer Veranstaltungen sind. Vor allem zeugen sie von den Wegbereitern des Wintersports in seiner heutigen Form. So brachte zum Beispiel 1906 ein findiger Kaufmann die ersten Skier nach Winterberg.

Kluge Köpfe, vorausschauende Denker und erfolgreiche Wintersportler gab es viele. Die Region hat zahlreiche Talente hervorgebracht, siegreiche Athleten und ­fähige Trainer. Mittlerweile ist der weiße Sport im Sauerland 110 Jahre alt und bietet auf Höhenlagen von 500 bis 843 m Schneevergnügen – wenn das Wetter mitspielt.

Der Rundgang führt durch acht Themenwelten. Im Erdgeschoss beginnt die eindrückliche Zeitreise mit dem, was heute kaum noch vorstellbar ist: Die ersten Skier waren bei Weitem nicht zum Vergnügen gedacht. Im 18. Jahrhundert benutzten die Einwohner von Langewiese, heute ein Ortsteil von Winterberg, eine Art Schneeschuhe, um Wasser aus einer tiefer gelegenen Quelle zu holen. Einer der ersten bekannten Skiläufer des Sauerlandes war der Oberförster Hagemann. Ihm folgten Jagdaufseher, Waldhüter und Waldarbeiter, die sich bei örtlichen Stellmachern lange Bretter anfertigen ließen, um in den Wald zu kommen.

Sport spielte keine Rolle. Die einheimische Bevölkerung war voll und ganz damit beschäftigt, unter den harten Bedingungen, die auf den höchsten Bergen des Sauerlandes herrschten, ihr Leben zu fristen. Die eisigen Winter waren ge­fürchtet.

Als die Gäste kamen

Nach und nach entdeckten aber auch Reisende die schneebedeckten Berge. Sie kamen einzeln oder in Gruppen aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Mit dem Bahnanschluss von Winterberg im Jahre 1906 entwickelte sich der Wintertourismus zu einem wich­tigen Wirtschaftszweig in der Region. Die Gäste aus den Städten konnten sich das Schnee- und Skivergnügen leisten.

Im Februar 1907 nutzten allerdings auch viele Einheimische die Gunst der Stunde und gründeten den „Skiclub Sauerland“ (SKS). Zeitgleich entstanden etliche Ortsgruppen und städtische Skiclubs, die sich dem SKS anschlossen. Sie sind allesamt Keimzellen des Westdeutschen Skiverbands, dem heutigen Dachverband für Wintersportler in NRW. Ebenso entstanden zahlreiche Skischulen

Internationale Wettbewerbe

Aus den kleinen Anfängen entwickelten sich seit 1908 internationale Wettbewerbe im Nordischen Skilauf, später folgten auch Alpin-Wettbewerbe. Die obere Etage des Museums beherbergt die Sonderausstellung Biathlon. Ebenso sind hier die ersten Bobschlitten aus schlichtem Holz zu besichtigen, 1910 wurde im Sauerland die erste Natureisbahn gebaut.

Betrieben wird das Museum in Neuastenberg von einem Förderverein mit 65 ehrenamtlichen ­Mitgliedern. Für die Zukunft ist ein neues Gebäude mit einem neuen Konzept in Neuastenberg geplant.

Lesen Sie mehr:

Ausflugstipp

Hunde: Vier Beine, tausend Aufgaben

von Patrick Otte

Mensch und Hund sind seit Jahrtausenden verbunden. Die Vierbeiner sind treue Begleiter und vielseitige Arbeitstiere – früher als kräftiger Läufer, heute als Supernasen.

Ausflugsziel

Paderborn: Sagenhafte Quellen im Keller

von Patrick Otte

Karl der Große hat seine Spuren in Paderborn hinterlassen. Im Februar bietet das Museum in der Kaiserpfalz ein besonderes Programm an.