Corona-Impfung

Erfahrungen mit Corona-Impfung melden

Sehr seltene Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs zeigen sich möglicherweise erst, wenn viele Menschen geimpft sind. Um Informationen dazu zu bekommen, sind bereits geimpfte Bürger aufgerufen, ihre Erfahrungen zu melden.

Neue Impfstoffe werden, wie auch jedes neue Arzneimittel, gründlich untersucht und geprüft, bevor sie zugelassen werden. Trotzdem kann niemand jede denkbare Nebenwirkung kennen. "Seltene oder sehr seltene unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen oder andere Risiken im Zusammenhang mit der Arzneimittelanwendung können in klinischen Prüfungen üblicherweise nicht erkannt werden", erklären Fachleute vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Patienten und ihre Angehörigen können Nebenwirkungen direkt melden

Bei neuen Impfstoffen, wie den jetzt entwickelten Corona-Impfstoffen, sieht die Impfstrategie des Bundesgesundheitsministeriums deshalb trotz aller Vorsicht bei der Zulassung eine Überwachung vor. Potenzielle Risiken der Impfstoffe sollen so schnellstmöglich erfasst werden, schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung. Zuständig dafür ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI).

Das PEI setzt dabei auf Meldungen von Herstellern, Ärzten und Apotheken, aber auch direkt von Patienten und ihren Angehörigen. Bürgern steht dafür die Online-Plattform nebenwirkungen.bund.de zur Verfügung. Hier können sie ihre Erfahrungen mit einem Medikament oder auch mit einem Impfstoff mitteilen. Von dort gehen die Informationen direkt an die zuständigen Behörden. Zum Schluss der Meldung erhält der Bürger eine Bearbeitungsnummer für eventuellen Rückfragen. Persönliche Daten können, müssen aber dabei nicht angegeben werden.

Erfahrungen über Smartphone-App melden

Außerdem ist eine Smartphone-App des PEI verfügbar. Die Anwendung "SafeVac 2.0" dient laut Institut dazu, möglichst rasch neue Erkenntnisse zu Verträglichkeit und Risiken des Impfstoffs zu gewinnen.

Die App soll nicht nur Auskunft über unerwünschte Nebenwirkungen geben. Sie soll auch erfassen, wie viele der Teilnehmer die Impfung gut vertragen haben. Die Experten erhoffen sich zudem Auskunft über den Schutz vor Covid-19 bei Geimpften innerhalb von zwölf Monaten. "Je mehr geimpfte Erwachsene teilnehmen und Informationen übermitteln, desto aussagekräftiger sind die entsprechenden Daten", so die Wissenschaftler.

Hersteller, die eine Zulassung für ein Medikament oder einen Impfstoff bekommen haben, sind laut Arzneimittelgesetz verpflichtet, jegliche Informationen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen an die Datenbank "EudraVigilance" weiterzugeben, die ihrerseits auch das in Deutschland zuständige PEI informiert.

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