Corona

Corona: Zur Schule trotz krebskranker Eltern?

Das Coronavirus kann für krebskranke Menschen eine besondere Gefahr bedeuten. Aber sollen die Kinder krebskranker Eltern deshalb besser nicht zur Schule gehen? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.

Offene Kitas und Schulen sind für die meisten Eltern ein Segen. Für Väter und Mütter, die an Krebs erkrankt sind, stellen sie jedoch auch ein Dilemma dar: Ist es besser, die Kinder im gewohnten Alltag zu lassen, der ihnen Halt gibt? Oder soll der Nachwuchs zu Hause bleiben, um das erkrankte Elternteil vor eine Infektion mit SARS-CoV-2 zu schützen und die Krebstherapie nicht zu gefährden? Diese Frage haben die von der Deutschen Krebshilfe initiierten Onkologischen Spitzenzentren ihren Krebsexperten gestellt.

Kinder nicht generell zuhause lassen

Keiner der befragten Experten lehnte einen Schul- oder Kitabesuch kategorisch ab. Dennoch gibt es keine pauschale Antwort. Dafür seien die jeweiligen Lebens- und Krankheitssituationen zu unterschiedlich, schreibt die Deutsche Krebshilfe. Die Frage stehe zum Beispiel bei einem Patienten mit Hautkrebs, bei dem nur eine lokal begrenzte Behandlung erforderlich ist, weniger im Vordergrund, denn sein Immunsystem ist wahrscheinlich nicht so stark beeinträchtigt. Anders sieht es aus bei Patienten, die zum Beispiel eine Immun- oder Chemotherapie bekommen, weil sie an Leukämie erkrankt sind. Ihre Körperabwehr ist stark eingeschränkt.

Die Experten empfehlen den Eltern daher dringend, den Onkologen bei ihrer Entscheidung hinzuzuziehen. Aktuell tendieren die Mediziner aber eher dazu, einen Schul- und Kitabesuch weiter zu ermöglichen.

Entscheidung ständig neu überdenken

Natürlich muss aber auch der Pandemieverlauf und das aktuelle, lokale Infektionsgeschehen vor Ort stets im Blick bleiben. Wenn beispielsweise im Schulumfeld eines Kindes Covid-19-Fälle auftreten, muss neu entschieden werden. Gleiches gilt, wenn sich der Gesundheitszustand des erkrankten Elternteils verschlechtert.

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