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Bullenmast: Grub rüstet Vollspaltenstall um

Zur Haltung von Rindern, älter als 6 Monate, fehlen einheitliche Regelungen. Der Einzelhande macht aber Vorgaben. Die AG Rindermast plant den Stall in Grub entsprechend der Haltungsform 3 umzubauen.

Manche Verbraucher kritisieren das aktuelle Haltungssystem in der Rindermast. „Das ­betrifft vor allem den Vollspaltenboden mit Betonoberfläche und das Platzangebot“, erklärte Dr. Bernhard Haidn vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Regelwerk für Rinder fehlt

Für Rinder, älter als sechs Monate, fehlen jedoch einheitliche Regelungen. Das Tierschutzgesetz macht hierzu keine und die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung lediglich Vorgaben für Kälber bis zum sechsten Lebensmonat. Deshalb hätten Länder wie Niedersachsen und Bayern ihre Tierschutzleitlinien und NRW die Bauschrift für die Rindermast entwickelt. Hinzu kommen Vorgaben vom Lebensmitteleinzelhandel in Form der Haltungsstufen 1 bis 4 (haltungsform.de). „Aktuelle wissenschaftliche Forschungs­ergebnisse fehlen in der Rindermast“, brachte es Haidn auf den Punkt.

Zukunftsfähige Mastbullenhaltung

Im Rahmen des Projektes „InnoRind“ plant die AG Rindermast in Grub (LfL und Bayerische Staatsgüter), ein zukunftsfähiges Konzept für die Haltung von Mastbullen zu entwickeln. Am Standort Grub bewirtschaften die Bayerischen Staatsgüter derzeit einen Stall mit Vollspaltenboden mit Gummiauflagen. Es gibt sechs Buchten mit je zwölf Tieren. Die Bullen haben 3,1 m2 pro Tier. Sie werden bis etwa 800 kg gemästet und haben Tageszunahmen von 1700 g.

„Jetzt im Herbst wollen wir in Eigenleistung die Buchtenabtrennungen herausnehmen, im Frühjahr soll dann ein Auslauf angebaut werden“, beschreibt Haidn das Vorhaben. Dann sollen die ersten Tiere mit den Vorgaben der Haltungsform 3 eingestallt werden. Diese schreibt 4 m2/Platz je Endmastbulle und den Zugang zu einem Auslauf oder einen Offenfrontstall vor. Die AG Rindermast will dann die verschiedenen Haltungssysteme untersuchen und Handlungsempfehlungen für die Praxis zur Tierwohlverbesserung in der Bullenmast erarbeiten.

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