Haltung Mastrinder

Bullenstall mit Stroh und Struktur

Wie könnte „Der Stall der Zukunft“ in der Bullenmast aussehen? Diese Frage treibt einige Praktiker um. Andreas Pelzer gibt fachliche Impulse.

Wie könnte das Stallsystem der Zukunft für die deutsche Bullenmast aussehen, Herr Pelzer?

Wenn es nach mir geht, hätten wir einen Stall mit Stroh und Struktur. Ich favorisiere das System des Tretmiststalls. Die Bullen stehen in Großgruppen. Außerdem würde ich mir Außenklimakontakt wünschen. Im Sommer sind Ventilatoren wichtig.

In Zusammenarbeit mit einer bundesweiten Arbeitsgruppe, bestehend aus Architekten, Ökonomen und Produktionstechnikern, erarbeiten wir ein Haltungskonzept für die Rindermast. Dieses wird im Herbst veröffentlicht.

Gehört für Sie ein Laufhof an den Stall?

Nein, keinen Auslauf für Jungbullen! Eine nicht strukturierte Betonfläche im Außenbereich macht meines Erachtens wenig Sinn und fördert kein Tierwohl. Falls so eine Anforderung in ferner Zukunft kommen sollte, sollte es ein integrierter Laufhof sein. Die Tiere hätten beim Fressen, Liegen und in Bewegung Kontakt zu Sonne, Wind und Regen.

Sie sagen, der Stall soll strukturiert sein. Wie genau sehen die verschiedenen Bereiche aus?

Tiere brauchen für ihre Verhaltensweisen verschiedene Bereiche. Dazu gehören:

  • Ruhen,
  • Bewegen,
  • Futter- und Wasseraufnahme sowie
  • Sozial- und Sexualkontakt.

Diese Funktionskreise setzen wir in verschiedene Funktionsbereiche um.

Das bedeutet?

Absolute Voraussetzung: Alle Bullen müssen gleichzeitig liegen können. Aber es müssen nicht alle Bullen gleichzeitig fressen können.

Ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1 : 1 ist zum Beispiel bei einer automatischen Futtervorlage nicht nötig. Denn der...


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