Blauzungenkrankheit

BTV-3: Das sind die aktuellen Verbringungsregeln

NRW sowie Niedersachsen haben ihren Status „BTV-frei“ verloren. Das gilt jetzt für Zucht- und Nutzvieh.

Vergangene Woche hat das Friedrich-Löffler-Institut die Infektion eines Schafes mit der Blauzungenkrankheit (BTV-3) in Niedersachsen bestätigt. „Inzwischen gibt es dort drei, in NRW zwei bestätigte Fälle“, sagt Dr. Mark Holsteg vom Tiergesundheitsdienst NRW. Damit sind beide Länder BTV-3-Restriktionszonen und der Handel von Nutz- und Zuchttiere entsprechend frei von Regeln. Tiere aus den Niederlanden und Belgien dürfen ebenfalls ohne BTV-3-Untersuchung nach NRW und Niedersachsen transportiert werden.

Export: Blutproben nötig

Für den Export aus Deutschland in die Niederlande ist dies Stand heute noch nicht möglich. Zwar sind entsprechende Vereinbarungen getroffen – aber noch nicht veröffentlicht, erklärt Dr. Frank Greshake von der LWK NRW. Viele Kälbervermarkter haben ihre Lieferanten deshalb aufgefordert, Blutproben zu ziehen, damit zu heute (Montag) eine Vermarktung möglich war. Das ist nötig, da Kälber teilweise drei Wochen geschoben wurden, berichtet der Fachmann.

Für den Transport von Rindern, Schafen, oder andere Wiederkäuer aus Restriktionszonen in BTV-3-freie Zonen innerhalb Deutschlands gelten folgende Regeln:

  • Landwirte müssen die Tiere sieben Tage vor dem Transport mit einem Repellent oder Insektizid behandelt haben, so Holsteg.
  • Es muss ein Ergebnis einer Blutuntersuchung auf BTV-3 vorliegen, das nicht älter ist als sieben Tage ist.
  • Es muss eine Tierhaltererklärung erstellt werden, in der bestätigt wird, dass in den vergangenen 30 Tagen vor dem Transport kein BTV-3 im Bestand nachgewiesen wurde oder klinische Anzeichen für eine Infektion auftraten.

Lesen Sie mehr:

Hier finden Sie die aktuellen Regelungen zur Schlachtung und Verbringung von Kälbern, Zucht- und Schlachtvieh, sowie die Tierhaltererklärung.

Blauzungenvirus

BTV-3: NRW ist Sperrgebiet

von Dr. Mark Holsteg, Tiergesundheitsdienst NRW, Dr. Frank Greshake, LWK NRW, Alina Schmidtmann

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