Zehn geldwerte Gülletipps

Güllestickstoff ist sensibel. Folgende Tipps helfen, damit die Pflanzen „viel Netto vom Brutto“ bekommen.

Güllestickstoff ist sensibel. Unter ungünstigen Bedingungen kann er auswaschen oder ausgasen. Zudem ist das Zeitfenster eng, in dem die Böden befahrbar sind. Daher wird oft schon gedüngt, wenn der Bedarf der Pflanze gering ist. Damit steigt die Auswaschungsgefahr. Deshalb sollte man Güllestickstoff durch Zusatzstoffe und effiziente Ausbringung stabilisieren. So steigt die Ausnutzung. Folgende Tipps helfen, damit die Pflanzen „viel Netto vom Brutto“ bekommen:

  • Wärme fördert die Ausgasung von Ammoniak, sodass viel Stickstoff in die Luft geht. Deshalb Gülle bei kühler Witterung ausbringen.
  • Möglichst wenig Luftkontakt.
  • Schnelle Einarbeitung.
  • Absetzverfahren nutzen. Die dünne, stickstoffreiche Fraktion eignet sich sehr gut als Startgabe fürs Getreide.
  • Auf sandigen Böden Mais mit dem Strip-Till-Verfahren anbauen. Mineralischen Unterfußdünger durch Dickgülle ersetzen.
  • Bei frühen Güllegaben Nitrifikationshemmer einmischen.
  • Gülle rechtzeitig vor der Ausbringung untersuchen lassen.
  • Die Gülleausbringung einem Lohnunternehmer mit NIRS-Sensor am Güllefass übertragen. Das misst in Echtzeit den Nährstoff­gehalt und variiert die Ausbringmenge entsprechend. So kann man 80 kg N/ha als Zielwert angeben anstelle von 20 m³/ha.
  • Gülle mit Schwefelsäure zur ­N-Stabilisierung ansäuern. Dieses Verfahren bieten zurzeit aber nur wenige Lohnunternehmer an.
  • Kieserit zur Verbesserung der Phosphatverfügbarkeit einmischen.

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