Topigs/SNW

Wende am Jungsauenmarkt?

In den vergangenen Jahren sank die Remontierungsrate in der Sauenhaltung. Jetzt herrscht Nachholbedarf. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Zuchtunternehmens Topigs.

2022 hatte Topigs die Produktion von Jungsauen stark zurückgefahren – als Reaktion auf die Krise am Schweinemarkt. „Jetzt sind wir quasi ausverkauft“, berichtete Geschäftsführer Eduard Eissing vergangene Woche auf der Generalversammlung der Schweineerzeuger Nord-West (SNW).

Hinzu kommen Neukunden im Bereich der Eigenremontierung. Auch die Zahl der Spermaverkäufe nimmt zu. Aktuell sind 970 Topigs-Endstufeneber im Einsatz.

SNW in Zahlen

Die SNW eG kam 2022 auf folgendes Ergebnis:

- 2,78 Mio. € Bilanzsumme, zu 97 % von Eigenkapital gedeckt (2,69 Mio. €),
- 35  177 € Bilanzgewinn,
- 44  077 € Jahresüberschuss (2021 waren es 38  914 €).

So lief es bei der Tochter Topigs-SNW GmbH:

- 1,61 Mio. Tuben Endstufensperma verkauft (plus 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr),
- 131  056 Jungsauen verkauft, davon 48 % Eigenremontierung,
- 2023 bis Ende Juli: 143 Tsd.

Nachhaltig ist mehr als CO2

Wirtschaftlicher produzieren, Wettbewerbsvorteile sichern und günstigere Kredite bekommen? Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie soll das jedem Betrieb gelingen. Den Impuls dazu gab Lynn Alber, Beraterin bei der Fjol GmbH, im Anschluss an die Versammlung.

Wichtig beim Nachhaltigkeitsmanagement: Erfolge messen und transparent kommunizieren.

„Man muss wissen, wo man steht und zu allen Themen sprachfähig sein“, stellte Lynn Alber klar. Dabei sei ihr vollkommen bewusst, dass die Landwirtschaft von Wandel, Wetter und weiteren Einflüssen geprägt sei. Als Ausrede ließ sie das nicht gelten: „Wenn man ein Ziel nicht erreicht, sollte man erklären können, warum das nicht geklappt hat und welche Maßnahmen man jetzt ergreift.“

Um alle Faktoren zu berücksichtigen, sei ein Managementsystem nötig, in dem man die vorhandenen Informationen bündelt. Dafür sollte die ganze Branche Themen festlegen und Zielkonflikte benennen, die alle Bereiche der Nachhaltigkeit abdecken: Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Soziales.

Als Initiatoren sieht die Beraterin zum Beispiel Verbände. „Wir können besser Kennzahlen schaffen, statt uns welche aufdrücken zu lassen“, pflichtete Kammerpräsident Karl Werring ihr bei.

„Da ist viel Neues und Unbequemes dabei, aber auch viel Potenzial, um die Bevölkerung abzuholen“ resümierte Eduard Eissing.

Wechsel im Aufsichtsrat

Ulrich Rotgeri und Matthias Lehde wurden als Mitglieder des SNW-Aufsichtsrats wiedergewählt. Neu hinzu kam Nils Ehlers aus dem Kreis Diepholz, nachdem André Kortenhorn vom Aufsichtsrat in den Vorstand gewechselt ist. Rudolf Werning schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus.

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