Rheda-Wiedenbrück

Tönnies: Schlachtungen wieder gestattet

Schlachtungen sind ab sofort im Tönnies-Werk in Rheda wieder möglich. Die Zerlegung bleibt aktuell noch geschlossen.

Damit hat diese Woche keiner mehr gerechnet: Ab sofort ist das Schlachten bei Tönnies in Rheda wieder gestattet. Die fast 600 Mitarbeiter der Schlachtung und die sieben Mitarbeiter der Blutverarbeitung dürfen ab sofort das Werksgelände betreten und ihre Arbeit schrittweise wieder aufnehmen. Das teilt die Stadt Rheda-Wiedenbrück mit.

Der Bürgermeister Theo Mettenborg hebt damit die Schließung des Werkes zum Teil wieder auf. Die Bereiche „Schlachtung“ und „Blutverarbeitung“ seien räumlich und betrieblich von anderen Bereichen der Unternehmensgruppe getrennt. Ein stetiger Luftaustausch sei gewährleistet. Der Bereich „Blutverarbeitung“ beschäftige nur eine geringe Anzahl an Mitarbeitenden, daher wird das Infektionsrisiko als gering eingestuft. Zudem sei ein großer Abstand zwischen den Mitarbeitern aufgrund der niedrigen Personenanzahl gewährleistet.

"Wir werden den Schlachtbetrieb morgen in einem ersten Schritt wieder aufnehmen und einige tausend Tiere schlachten. Die weiteren Schritte werden dann eng mit den Behörden abgestimmt", erklärte Tönnies-Sprecher Dr. André Vielstädte gegenüber dem Wochenblatt.

Auch in der Zerlegung könnte es bald wieder losgehen. Morgen wird der Bereich noch mal von Experten begutachtet. Am Freitag soll der Bereich der Zerlegung zunächst in einem Probebetrieb wieder aufgenommen werden.

Hintergrund: Die Firma Tönnies hat heute drei Anträge zur Wiederinbetriebnahme bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück eingereicht. Die Anträge betreffen die Bereiche Schlachtung, Zerlegung und Blutverarbeitung. In den vergangenen Tagen konnten bereits die Bereiche Verwaltung, Technik und Logistik sowie das Tochter-Unternehmen Tillman's Convenience die Arbeit wieder aufnehmen.

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