Maissilage

Maisernte jetzt planen!

Mit der kommenden Maisernte haben Landwirte die Möglichkeit, auf die aktuell schwankenden Qualitäten der Grassilagen zu reagieren.

Die Analyseergebnisse der Grassilagen des ersten Schnittes in diesem Jahr deuten auf hohe Anteile an faserbeschreibenden Größen (aNDFom, ADFom und XF) hin. Deshalb liegen die durchschnittlichen Energiegehalte der Grassilagen bei < 6,0 MJ NEL/kg Trockenmasse (TM) und damit deutlich unterhalb der angestrebten und erwarteten Qualität. Gleichzeitig waren die Erträge aber sehr gut, so dass Rinderhalter Futterreserven schaffen konnten.

Der Mais entwickelt sich aufgrund der feuchten Witterung ebenfalls gut und lässt auf hohe Masseerträge je Hektar hoffen. Bei der Maisernte können Betriebsleiter mit Hilfe unterschiedlicher Maßnahmen auf die Grassilagequalitäten reagieren, um die Rationsgestaltung in der Winterfütterung zu optimieren:

  • Erhöhung der Stoppelhöhe bei der Ernte: Eine gute Möglichkeit, um den Futterwert der Maissilage anzuheben, ist die Erhöhung der Schnitthöhe. Empfohlen wird eine Mindestschnitthöhe von 20 cm, um Schmutzeinträge und die Belastung mit Pilzsporen zu vermindern. Mit 20 cm höheren Stoppeln (40 cm) steigt die Energiekonzentration der Silage um 0,1 MJ NEL/kg TM an. Der Fasergehalt sinkt und der Stärkegehalt des Erntegutes steigt. Allerdings sollten Landwirte mit einem Ertragsrückgang von 5 % rechnen. Bei einer weiteren Erhöhung der Stoppelhöhe (bis zu 60 cm) sind entsprechend höhere Energiegehalte zu erwarten, ebenso aber auch Ertragseinbußen.
  • Erhöhte Häcksellänge: Fütterungsversuche mit Maissilage mit einer theoretischen Häcksellänge von bis zu 26 mm sowie verstärkter Kornaufbereitung haben gezeigt, dass der Einsatz dieser Silagen die Versorgung mit peNDFom (Strukturwirksamkeit einer Ration) fördern und sie damit einen Beitrag zu einer wiederkäuergerechten Ration leisten können. In Kombination mit faserreichen Grassilagen könnten Tierhalter Futterstroh als Strukturergänzung in den Rationen einsparen.
    Mit steigender Partikellänge nimmt die mögliche Verdichtung im Silo ab. Bei einem TM-Gehalt der Gesamtpflanze < 35 % kann das Erntegut auf bis zu 26 mm gehäckselt werden. Bei TM-Gehalten > 40 % sollte die theoretische Häcksellänge jedoch nicht > 8 mm sein. Ansonsten ist die Verdichtung im Silo nicht ausreichend. Die Häcksellänge ist also dem vorhandenen Erntegut anzupassen
  • Optimale Kornaufbereitung: Für die Kornaufbereitung sind primär die Cracker-Walzen im Feldhäcksler verantwortlich. Der Grad der Zerkleinerung wird durch den Abstand der beiden Cracker-Walzen zueinander und durch die Differenz der Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen beeinflusst.
    Durch eine optimale Zerkleinerung der Körner und der damit verbundenen guten Kornaufbereitung erhöht sich der Anteil an pansenverfügbarer Stärke aus der Maissilage. Es dürfen keine ganzen und optimaler Weise auch keine halben Maiskörner in der Silage zu finden sein.

Mehr zum Thema:

Ernteermittlung: Erträge anders als erwartet

von Jürgen Boerman und Ulrike Lemke, LWK NRW

Fehlende Sonne, kühle Temperaturen und viel Regen erschwerten die Getreideernte. Ein vorläufig ermittelter Durchschnittsertrag von 74 dt/ha verfehlte sogar den Schnitt der Dürrejahre.

Pflanzenbau aktuell

Mais: Finger- und Zweitkolben

von LWK NRW

Die Witterung führte in diesem Jahr dazu, dass sich neben dem Hauptkolben weitere Kolben bildeten. Ob diese ertragsrelevant sind, hängt vom Wetter ab und davon, ob sie befruchtet wurden.


Mehr zu dem Thema