Vermutlich ausgelöst durch die niedrigen Temperaturen in der Jugendentwicklung und den zuletzt sehr guten Wachstumsbedingungen ist schlag- und sortenspezifisch stärkere Fingerkolbigkeit zu finden. Von der Kolbenbasis ausgehend werden dann zeitlich versetzt nochmals „Minikolben“ mit Narbenfäden geschoben. Diese werden in der Regel aber nicht befruchtet und mit fortschreitender Füllung des Hauptkolbens reduziert.
In lückigen und ausgedünnten Beständen ist auch sortenspezifisch eine stärkere Anlage von Zweitkolben zu finden, die oftmals befruchtet und bekörnt sein dürften. Bei ausreichendem Standraum für die Einzelpflanze und den guten Bedingungen für die Korn- bzw. Kolbenfüllung werden diese Zweitkolben etwas zeitversetzt mitgezogen und tragen mit zum Ertragsaufbau bei. Unter ungünstigen Bedingungen, wie nicht zu erwartendem Trockenstress, werden die Kornanlagen in den Zweitkolben aber ausgehend von der Kolbenspitze zuerst reduziert. Grundsätzlich erschweren Zweitkolben immer die Reifeansprache.
Zuletzt 2014 war auch zu beobachten, dass Fusarien stärker Zweitkolben befallen haben. Die Infektion erfolgt wahrscheinlich über offene, nicht befruchtete Narbenfäden. Inwieweit die feuchten Bedingungen um und nach der Blüte grundsätzlich Infektionen oder auch Blattflecken begünstigt haben, bleibt abzuwarten. Aktuell sind keine Befallssymptome zu erkennen.