Kommentar

Aldis Haltungswechsel – mit Fleisch aus Tschechien!

Nur ein Viertel dieses Bio-Hackfleischs im Kühlregal von Aldi Nord stammt aus Deutschland. Die restlichen 75 % sind von tschechischen Biorindern.

Bio und Haltungsform 4 ausflaggen, aber tschechisches Rind ins Hackfleisch packen – so geht Haltungswechsel bei Aldi-Nord!

Gesehen im Kühlregal des Discounters: Bio-Hackfleisch der Haltungsform 4. Doch nur ein Viertel der Packung stammt aus Deutschland. Die restlichen 75 % vom Biorind, das in Tschechien geboren und gemästet wurde. Nur die Schlachtung fand in Deutschland statt.

Das nährt das Misstrauen vieler Bauern gegenüber den forschen Ankündigungen von Aldi Nord und Süd. Beide wollen bis 2030 sowohl Frischfleisch als auch Wurst- und Verarbeitungsware in ihren Kühltheken nur noch aus Haltungsform 3 und 4 beziehen.

Wenn Aldi Nord aber schon jetzt, wo es nur um einen kleinen Teil des Sortiments geht, auf ausländisches Fleisch ausweicht – wie sieht das erst aus, wenn es um die komplette Fleischtheke geht? Geordert wird dort, wo die Ware am günstigsten ist – das ist das Erfolgsprinzip der Discounter. Und genau das hat Katrin Beyer, verantwortlich bei Aldi Nord, in der Pressekonferenz zum Haltungswechsel versprochen: „Unsere Kunden und Kundinnen können sich darauf verlassen, dass sie Tierwohlware bei Aldi stets zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten.“

Die Bauern hingegen sollten sich besser nicht darauf verlassen, dass die Tierwohlware ausschließlich aus deutschen Ställen stammen wird.sb

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