Nutztierstrategie

Borchert-Plan: Was gilt künftig für Rinder?

Was kommt auf Milcherzeuger zu, wenn die Borchert-Pläne greifen? Und was auf Bullenmäster? Antworten von Andreas Pelzer.

Herr Pelzer, welches über­geordnete Ziel verfolgt die AG Rind bei den Kriterien für die Milchproduktion?

Im Kern geht es darum, die Hal­tung zu optimieren und das Tier­wohl zu fördern. Dieses soll trans­parent und leicht nachvollziehbar gestaltet werden.

Ziel in der Schweinehaltung ist, dass nahezu alle Betriebe ohne Investitionen mindestens in Stufe 1 kommen. Gelingt das bei der Milch auch?

Das kann ich nicht genau sagen. Wir machen aus fachlicher Sicht Vorschläge für Kriterien, die wir an das Kompetenznetzwerk geben. Tierartübergreifend gilt „Bewe­gung“ für Stufe 1, „Außenklima“ für Stufe 2 und „direkter Kontakt zu Außenklima“ für Stufe 3.

Weniger in NRW, aber in Bay­ern dürfte es noch rund 10.000 Betriebe mit ganz­jähriger Anbindehaltung geben. Haben diese eine Chance auf Stufe 1?

Das muss das Kom­petenznetzwerk ent­scheiden. Wir blicken fachlich auf das Thema. Das Kompetenznetzwerk berücksichtigt auch sozioöko­nomische Aspekte, bevor es Emp­fehlungen an die Bundesregierung weiterleitet. In der AG haben wir bereits Lösungsvorschläge für Be­triebe mit ganzjähriger Anbinde­haltung erarbeitet, also Anbin­dung kombiniert mit Bewegung.

Es gibt Vorgaben zu Scheuer­möglichkeiten für Tiere, wie groß Tränken oder wie breit Laufgän­ge sein müssen. Was gilt konkret?

Wir definieren und empfehlen Werte und Abmessungen zu den verschiedenen Funktionsberei­chen. Zum Teil steigen diese mit den Stufen, zum Beispiel bei den Flächenangaben. Einige bleiben über alle Stufen gleich und wieder andere werden spezifisch in den Haltungsstufen empfohlen. So werden zum Beispiel in Stufe 1 nur „Scheuermöglichkeiten“ ge­fordert und in Stufe 3 „rotie­rende Bürsten“. Und klar ist, dass sich alle Punkte auditieren lassen müssen, nur dann funktioniert es.

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