Für Hochwald läuft es rund: Die "Strategie Hochwald 2020" scheint ein gutes Erfolgsrezept zu sein. Die Molkereigenossenschaft vergrößerte 2019 den Abstand zum bundesdurchschnittlichen Milchpreis bei stabilem Umsatz. "Das vergangene Jahr war überdurchschnittlich für unsere Milchbauern", freute sich Hochwald-Geschäftsführer Detlef Latka auf der Pressekonferenz am Dienstag beim neuen Molkereistandort Mechernich-Obergartzem im Kreis Euskirchen. Hochwald hat das strategische Ziel, einen überdurchschnittlichen Milchpreis zu zahlen, erreicht. Den Milchlieferanten wurde 2019 ein Milchpreis von 34,2 Cent/kg ausgezahlt. Der Umsatz der Molkerei liegt mit 1,53 Mrd € leicht unter dem Vorjahr.
Fokus: "Strategie Hochwald 2020"
Die Milchmärkte waren 2019 weniger von Votalitäten geprägt als die Vorjahre. Das Wachstum des Milchaufkommens weltweit hat sich, laut Geschäftsführer, verlangsamt. "Vor allem die Exporte haben sich für uns erfreulich entwickelt", so Latka. Die Steigerung resultiert vor allem aus Mehrabsätzen in die arabische Welt und China.
Insgesamt hat die Molkerei im vergangenen Jahr rund 100 Mio. € investiert: In Thalfang wurde eine vierte Kondensmilchlinie installiert, im Käsewerk Hünfeld wurden die Kapazitäten erweitert und für das neue Werk in Mechernich wurden ebenfalls 40 Mio. € aufgebracht.
Am MilchPlus-Programm haben 2019 rund 1.400 Betriebe teilgenommen, sie erzeugen etwa 75 % der genossenschaftlichen Milch. Das freiwillige Programm wurde Ende 2018 eingeführt und ist ein Baustein der "Strategie Hochwald 2020".
Hochwald bietet Corona die Stirn
Die Corona-Krise stellt die globale Wirtschaft vor große Herausforderungen, auch die Milchwirtschaft. Besonders die Einschränkung internationaler Transporte und die Schließung der Gastronomie hat dafür gesorgt, dass viele Molkereien in Schwierigkeiten gerieten. "Wir sind von der Krise nicht so stark betroffen wie andere Molkereien. Wir beliefern vor allem den weltweiten Handel", zieht Latka Bilanz. Das Großverbrauchersegment, wie Kantinen, beliefert die Molkerei nur mit kleinen Mengen. Durch die Ausgewogenheit in der Vermarktungsstruktur und das breite Sortiment an Molkereiprodukten, kann sich die Hochwald-Gruppe trotz Corona stabil entwickeln, so der Geschäftsführer. "Unsere Container sind in der ganzen Zeit weiter rausgegangen. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", sagte Latka zufrieden.
Übernahme der Almil-Gruppe
Im vergangenen Jahr hat die Molkereigenossenschaft die Almil-Gruppe übernommen. "Diese Übernahme bietet uns ein neues Segment an einem neuen Standort", erklärte Latka. An dem Standort werden vor allem Produkte für die weiterverarbeitende Industrie hergestellt. Hochwald erhofft sich durch diese Übernahme mehr Kapazitäten im Tradingbereich und eine höhere Flexibilität bei Rohstoffströmen.
Mehr zum Thema: