Bauernprotest
Treckerdemo in Höxter
Die fähigsten Köpfe in die Regierung - das forderten die Landwirte bei der Demo in Höxter. Dem Aufruf zur Sternfahrt folgten auch zahlreiche Personen aus anderen Branchen.
Mehr als 600 Trecker und Lkw nahmen an der Sternfahrt im Kreis Höxter teil. Je nach Quelle versammelten sich 2000 bis 5000 Teilnehmer bei der anschließenden Kundgebung in Höxter. Die Organisatoren um den Beverunger Bauunternehmer Klaus Siebeneicher haben am Montag ein Ausrufezeichen gesetzt. Und dass auch deshalb, weil sich an der Protestaktion gegen die (Agrar-)Politik der Bundesregierung nicht nur Landwirtsfamilien beteiligten. Eine spontane Abfrage per Handzeichen zeigte vielmehr, dass die Hälfte der Demo-Teilnehmer in Höxter nicht aus der Landwirtschaft stammte. Offensichtlich sind zunehmend auch Handwerker, Spediteure, Dienstleister und mittelständische Unternehmen in Sorge über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Ehrliche Arbeit wird "bestraft"
Das brachten alle der zwölf Redner in Höxter zum Ausdruck – die einen in ruhigen Worten, andere mit Vehemenz. Einig waren sich die Vertreter der verschiedenen Branchen darin, dass es so nicht weitergehen kann. Viele Menschen hätten das Gefühl, dass ihre ehrliche Arbeit „bestraft“ und ihre Leistung nicht wertgeschätzt werde. Während das wirtschaftliche Fundament des Landes ins Wanken gerate, fehle es gleichzeitig an einer klaren, vom Großteil der Bevölkerung mitgetragenen Strategie zur Lösung der Krise, monierten beispielsweise Birger Kriwet von der Vereinigten Volksbank und Elmar Düker vom Bauunternehmen Knop.
Schmerzgrenze überschritten
Da passen die Kürzungen beim Agrardiesel genau ins Bild, auch wenn sie nur der berühmte Tropfen sind, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Lange hätten die Bäuerinnen und Bauern stillgehalten und immer mehr unsinnige Auflagen ertragen, erklärte Höxters WLV-Kreisverbandsvorsitzender Antonius Tillmann. Aber nun sei die Schmerzgrenze überschritten: Das Land brauche endlich die fähigsten Köpfe in der Regierung – aufrechte Demokraten, die ihr Handwerk wirklich beherrschen und das Land ideologiefrei wieder nach vorn bringen, statt die Menschen ständig zu gängeln.
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