Neuausweisung der roten Gebiete: WLV und RLV üben Kritik an EU-Kommission

Die EU will die verkleinerten roten Gebiete nicht akzeptieren und fordert eine einheitliche Neuausweisung durch die Bundesländer. WLV und RLV pochen auf eine verursachergerechte Betrachtung.

Scharfe Kritik üben die Präsidenten des Westfälisch Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier, sowie des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, an der EU-Kommission. Diese will die Neuausweisung der roten Gebiete durch die Bundesländer nicht akzeptieren und verlangt eine Überarbeitung (wir berichteten).

Keine pauschale Gebietsausweisung

In einem offenen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordern WLV und RLV eine verursacherbezogene und differenzierte Ausweisung. Ein Verfahren, das sich ausschließlich auf Messstellen stütze, werde dem nicht gerecht. Es überziehe pauschal und großflächig auch die Betriebe mit verschärften Auflagen, die bereits gewässerverträglich wirtschafteten.

Binnendifferenzierung beibehalten

Auch Brüssels Kritik am Modellansatz und den dort zugrundeliegenden Daten ist für Beringmeier und Conzen nicht nachvollziehbar – verwende die EU-Kommission eben diese Daten doch selbst in anderen Bereichen. Die modellgestützte Binnendifferenzierung bilde die Belastung der Grundwasserkörper in Echtzeit deutlich besser ab als die teilweise fehlerhaften Messstellen, so Beringmeier und Conzen. Sie müsse weiterhin angewandt werden dürfen. Dafür solle sich, so die Forderung der Landesverbände, auch die neue Bundesregierung mit Nachdruck einsetzen.

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