Abiturienten auf dem Hof

Schule trifft Landwirtschaft

Einen Kooperationsvertrag über die Zusammenarbeit beim Ernährungs-Abitur schließen WLV und das Elisabeth-Lüders-Berufskolleg in Hamm. Landwirte wollen regelmäßig mit den Oberstufenschülern auf Höfen Themen erarbeiten.

Wochenblatt: Mit dem Beruflichen Gymnasium Ernährung am Elisabeth-Lüders-Berufskolleg will der Landwirtschaftsverband (WLV) einen Kooperationsvertrag über eine Zusammenarbeit abschließen. Wie kam es dazu?

Drees-Hagen: Wir haben von dem neuen Abiturschwerpunkt des Berufskollegs erfahren und den Kontakt mit der Schule gesucht, um unsere Zusammenarbeit anzubieten. Zu einer Ausbildung im Bereich Ernährung gehört in unseren Augen auch die Landwirtschaft. Die Schule hat unsere Idee positiv aufgenommen. Um zu zeigen, dass die Kooperation langfristig sein soll, unterzeichnen wir einen Vertag.

Petra Drees-Hagen ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des WLV für die Region Hellweg-Ruhrgebiet (Bildquelle: WLV)

Wochenblatt: Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Drees-Hagen: Herzstück sollen Besuche auf Höfen in der Umgebung sein, unter anderem auf dem Milchvieh- und Ackerbaubetrieb Hacheneier, der von der Schule fußläufig zu erreichen ist. Auf diesem Betrieb sollen die Schüler passend zu Unterrichtsinhalten Aspekte erarbeiten wie Qualitätssicherung am Beispiel Milch oder den Aufbau des Bodens anhand von selbst genommenen Proben. Weitere Themen sind Nachhaltigkeit oder Tierwohl. Vonseiten des Landwirtschaftsverbandes werden wir die Hofbesuche mit den Landwirten vorbereiten und begleiten. So lässt der Hofbesuch in Schülergruppen mit praktischen Einheiten gestalten.
Zweiter Baustein der Zusammenarbeit ist der Besuch im Unterricht. Mit speziellen Modulen werden wir Informationen zur Landwirtschaft in die Schule bringen und Ansprechpartner für die Schüler sein. Die Agraringenieurin und Landwirtin Annkathrin Huffelmann wird diese Aufgabe in erster Linie übernehmen.

Wochenblatt: Haben Sie Erfahrungen in Sachen Unterrichten? Denn der Anspruch in der Oberstufe ist sicherlich hoch.

Drees-Hagen: Wir führen seit vielen Jahren in der Region Hellweg-Region das Projekt "Lernort Bauernhof" durch. In diesem Rahmen sind wir in Schulen unterwegs und haben Erfahrungen gesammelt, wie sich Hofbesuche interessant gestalten lassen. Das gilt auch für unser Pilotprojekt "Landwirtschaft kommt in die Schule", das vom Landwirtschaftsministerium NRW gefördert wird. Hier gehen wir in die Schule. Allerdings eher selten in die Oberstufe. Das Schöne ist, dass wir nun mit älteren Schülern richtig in die Tiefe gehen können.

Wochenblatt: Kostet die Zusammenarbeit für die Schulen etwas?

Drees-Hagen: Alle Unterrichtseinheiten und die Hofbesuche sind kostenfrei. Nur für den Transport zum Hof muss die Schule sorgen.

Hier sind Infos über das Ernährungs-Abi

Fünf Berufskollegs in NRW bieten ein Abitur mit einem Leistungskurs Ernährung an. Eine Schule aus Hamm steigt jetzt neu in diese Runde ein und kooperiert dafür mit Landwirten aus der Region.