Neulich auf dem Land

Späte Dankbarkeit für das Festmahl meiner Oma

An Weihnachten denke ich oft an das tolle Essen, dass meine Oma früher jedes Jahr für die ganze Familie gekocht hat. Leider habe ich ihr zu Lebzeiten nie gesagt, was für eine gute Köchin sie war.

Mein Mann und ich haben kürzlich überlegt, was wir Heiligabend kochen wollen. Ein tra­ditionelles Weihnachtsmenü gibt es bei uns ­bislang noch nicht. Und die Auswahl ist zurzeit leider nicht groß. Denn zwei unserer Kinder sind seit einer Weile sehr wählerisch, wenn es um das Thema Essen geht. Eine Sache steht auf jeden Fall schon fest: Das Gericht sollte entweder schnell zuzubereiten sein oder sich gut vorbe­reiten lassen. Vermutlich wird es am Ende auf Nudeln mit Tomatensoße und selbst gemachtem Schokopudding hinauslaufen.

Damals bei meiner Oma

Bei dem Gespräch musste ich an meine Oma denken. Zu Weihnachten servierte sie der ganzen Familie immer ein üppiges Mahl inklusive ihrer berühmten Klößchensuppe, mindestens zwei Sorten Fleisch samt Soßen sowie einer großen Auswahl an Gemüse. Am Abend packte sie jedem von uns noch eine große Portion ihres Kartoffelsalats ein, für den sie die Kartoffeln vorab in stundenlanger Kleinarbeit mit dem kleinen Schälmesser – ihrem Hümmecken – zu kleinen Würfeln geschnitten hatte.

Das war selbstverständlich, oder?

„Schmeckt gut“, lautete mittags der kurze Kommentar, den sie als Dank für das üppige Mahl von uns zu hören bekam. Das war’s. Schließlich war es selbstverständlich, dass meine Oma sich für uns alle eine solche Mühe gab, oder nicht? Das machte sie schließlich jedes Jahr.

Heute wünschte ich, ich hätte ihr zu Lebzeiten gesagt, was für eine gute Köchin sie war. Erst als es Weihnachten nicht mehr ihre Klößchensuppe gab, habe ich gemerkt, dass ihr Essen etwas Besonderes war.

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