Bilanz der NRW-Stiftung für 2021
Projekte profitieren von Lotto-Millionen
Die NRW-Stiftung hat im vergangenen Jahr rund 9 Mio. € für Natur und Kultur ausgegeben. Damit wurden insgesamt 134 Projekte gefördert.
Die NRW-Stiftung hat einen ganzen Strauß an Förderzielen. Dazu gehören Natur- und Denkmalschutz, Heimatpflege und Kultur sowie traditionelles Brauchtum und bürgerschaftliches Engagement. Jetzt hat sie ihre Bilanz für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Insgesamt knapp 9 Mio. € hat die Stiftung ausgegeben.
Das Land gibt Lotto-Geld
Die Stiftung erhält vom Land Geld aus Lotterieerträgen. Dazu kommen Mitgliedsbeiträge des Fördervereins und Spenden. Seit ihrer Gründung 1986 konnte sie rund 3500 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt etwa 296 Mio. € fördern. Stiftungspräsident ist der einstige NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg.
Die Förderung verteilt sich gleichmäßig auf die Themenbereiche Naturschutz und Kultur. Hinzu kommen Projekte wie die „Heimat-Touren NRW“. Dabei bekommen Klassen einen Zuschuss, wenn sie Museen, Ausstellungen oder Naturschutzprojekte ansteuern, die von der NRW-Stiftung gefördert worden sind.
Hilfe nach der Flut
Einen Schwerpunkt bildete im vergangenen Jahr die Hilfe nach der Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli. Auch einige von der NRW-Stiftung geförderte Projekte waren betroffen, wie zum Beispiel das Apotheken-Museum in Bad Münstereifel oder der Wipperkotten bei Solingen, in dem noch heute mit Wasserkraft geschliffen wird. Für diese und andere beschädigte Denkmäler hat die NRW-Stiftung ein Soforthilfeprogramm aufgelegt. So erhielt das Apotheken-Museum in Bad Münstereifel 62 000 €, um die technische Infrastruktur des Gebäudes wiederherzustellen.
Bungalow und Mikwe
Eine Auswahl der weiteren Förderprojekte verdeutlicht die Vielfalt der Stiftungszwecke:
- Der Verein „Freunde des Hoesch-Museums“ in Dortmund erhält bis zu 250 000 € für den Umzug eines Stahlbungalows von 1965/66 aus der Hoesch-Siedlung Kleinholthausen auf das Museumsgelände an der früheren Westfalenhütte.
- Das Gerbereimuseum in Enger, Kreis Herford, soll eine neue Dauerausstellung bekommen. Das fördert die NRW-Stiftung mit bis zu 180 000 €.
- Am Oberen Almetal bei Büren im Kreis Paderborn setzt die Stiftung das Renaturierungsprojekt des Lippe-Nebenflusses fort. Für den Flächenerwerb und Naturschutzmaßnahmen in der Flussaue werden bis zu 250 000 € bereitgestellt.
- Die Träger des Bildungshauses Modexen in Brakel im Kreis Höxter bekommen bis zu 46 500 € für einen Bildungsparcours im Außenbereich.
- Für die Sanierung des historischen Herrenhauses im Stift Quernheim erhält die Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford einen Zuschuss von bis zu 66 000 €.
- Das pädagogische Angebot im Freilichtmuseum Oerlinghausen in Lippe wird erweitert: Mit einer digitalen Geschichtswerkstatt möchte das Museum seine eigene Geschichte aufarbeiten und über das Thema „Museum als Propagandaort der NS-Zeit“ aufklären. Die NRW-Stiftung unterstützt den Trägerverein bei diesem Vorhaben mit bis zu 35 000 €.
- Das Kulturgut Schrabben Hof in Silberg, einem Ortsteil von Kirchhundem im Kreis Olpe, erhält bis zu 135 000 € für eine Museums-Freiland-Werkstatt. Die NRW-Stiftung unterstützt dafür den Verein Musik und Theater Sauerland beim Ankauf eines benachbarten Grundstücks samt Speichergebäude, das wieder als Backhaus hergerichtet werden soll.
- Das Ensemble aus Alter Synagoge, Jüdischer Schule und Mikwe in der Altstadt von Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke ist ein wichtiges Zeugnis jüdischen Lebens. Der Westgiebel der jüdischen Schule aus dem Jahr 1796 muss dringend saniert werden. Hierbei wird der Trägerkreis mit einem Zuschuss in Höhe von 15 000 € unterstützt.
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Ehrenamtliche finden
Ein für viele Vereine schwieriges Themenfeld beackern der Sauerländische Gebirgsverein und der Westfälische Heimatbund: den fortschreitenden Nachwuchsmangel in Vereinen, gerade für Leitungspositionen. Die NRW-Stiftung stellt für die erste Phase des Projekts „Zukunft des Ehrenamtes in Südwestfalen sichern“ bis zu 100 000 € zur Verfügung.
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