Tag des offenen Denkmals

Landpartie zu alten Häusern

Am 11. September ist wieder „Tag des offenen Denkmals“. In diesem Jahr lautet das Motto „Kulturspur“. Denn: Gebäude zeugen auch immer von Menschen, Geschmäckern und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Bundesweit über 5000 Gebäude mit Geschichte öffnen am kommenden Sonntag, 11. September, ihre Türen. Beim Tag des offenen Denkmals sind auch Besuche an sonst verschlossenen Orten möglich. Das Programm koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Aus NRW sind über 750 Denkmäler dabei.

Geschichte(n) hinter den Denkmälern

Das Motto lautet in diesem Jahr: „Kulturspur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Besucher sind eingeladen, die Geschichten hinter den Denkmälern zu erfahren. An vielen Orten gibt es Führungen. Auch einige Fahrradtouren, Stadtrundgänge und Rallyes sind geplant. Vielerorts stehen die Denkmal-Eigentümer selbst Rede und Antwort und öffnen ihre privaten Räume.

Tour planen

Hier ist eine ausführliche Programmübersicht zu finden. Interessierte können schauen, was im Umkreis los ist, nach Denkmal­arten suchen und herausfinden, wo es schon am Samstag Veranstaltungen gibt. Die Übersicht lässt sich auch nach eigenen Vorlieben filtern, zum Beispiel nach Veranstaltungen für Familien, barrierefreien Zugängen oder kulinarischen Angeboten vor Ort. Wer sich eine Favoritenliste zusammenfügt, bekommt einen Überblick über mögliche Ziele. Auch eine ganze Reihe ländliche Denkmäler ist dabei. Einige von ihnen stellen wir hier kurz vor:

Hungriger Wolf in Ostercappeln

"Hungriger Wolf" lautet die Adresse dieses Bauernhauses in Ostercappeln im Landkreis Osnabrück. (Bildquelle: Abt)

In Ostercappeln im Landkreis Osnabrück steht dieses Längsdielenhaus, das bis 1961 als Heuerhaus zum nahen Gut Wahlburg gehörte. Seither ist das Haus in Privatbesitz.

Adresse: Hungriger Wolf 2, 49179 Ostercappeln

Öffnungszeiten am Denkmaltag: 10.30 bis 17 Uhr

Herrenhaus in Horstmar

Haus Alst liegt zwischen Horstmar, Laer und Burgsteinfurt. (Bildquelle: von Westerholt)

Östlich von Horstmar im Kreis Steinfurt steht Haus Alst. Im Jahr 1624 wurde das Herrenhaus in der „Specklagen-Technik“ erbaut. Heller Sandstein und rote Backsteine wechseln sich ab. Im 19. Jahrhundert gehörte es dem westfälischen „Bauernkönig“ Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst. Seit 1926 ist es wieder Wohnsitz der Grafen von Westerholt.

Adresse: Alst 1, 48612 Horstmar

Öffnungszeiten am Denkmaltag: Außen­besichtigung 14 bis 17 Uhr, Führung (ebenfalls von außen) um 15 Uhr.

Fachwerkhaus in Siegen

Das Fachwerkhaus in Siegen-Niederschelden ist in den vergangenen Jahren aufwendig saniert worden. (Bildquelle: Bast)

Bauernhaus, Kneipe und Zollstation: Dieses Fachwerkhaus in Siegen-Niederschelden hat eine bewegte Geschichte. 1778 als Bauernhaus errichtet, war es später unter anderem Gaststätte, Zollstation und Wohnhaus mit drei Einheiten. Seit 2010 ist das gesamte Haus wieder in einer Hand. Welche Folgen der Einsatz unterschiedlicher Baustoffe für das Fachwerk hat, ist auf den aktuellen Baustellen zu besichtigen. Zugänglich ist auch der historische Gewölbekeller mit Brunnen.

Adresse: Zeil 2 und 4, 57080 Siegen-Niederschelden

Öffnungszeiten am Denkmaltag: ab 11 Uhr stündlich Führungen

Weitere ländliche Ziele

Borgholzhausen: Das Künstlerhaus Kroe (Am Tempel 10) ist ein kleines Bauernhaus aus dem Jahr 1825. Seit 1950 wird es von der Familie des Kunstmalers Walter Kroemmelbein bewohnt. Das Anwesen mit der originalen Einrichtung und etlichen Gemälden liegt in einem idyllischen Park mit Atelier und Teehaus. Von 14 bis 17 Uhr gibt es Führungen.

Das Künstlerhaus Kroe liegt in einem idyllischen Park mit Atelier und Teehaus. (Bildquelle: Beune)

Hamm: Der ehemalige Hof Baumeister (Marker Dorfstraße 100) erzählt von Veränderungen und einer aufwendigen Sanierung. Das zweigeschossige Fachwerk-Längsdielenhaus wurde 1841 errichtet, dazu gibt es Nebengebäude und eine 1925 erbaute Scheune. Der Hof dokumentiert die kleinbäuerliche Lebensweise des 19. Jahrhunderts. Am Denkmaltag findet um 11 Uhr eine Führung im Außenbereich statt.

Der einstige Hof Baumeister in Hamm dokumentiert die kleinbäuerliche Lebensweise des 19. Jahrhunderts. (Bildquelle: Stadt Hamm)

Hasbergen: Der Hof Gösmann (Schulstraße 4) in Hasbergen im Osnabrücker Land wurde nach einem Brand 1869 wieder aufgebaut. Heute sind die Ländereien verpachtet und der ehemalige Kuhstall wird als Ausstellungs- und Vortragsraum genutzt. Sehenswert ist auch der einstige Nutz- und Blumengarten. Am Denkmaltag ist die Anlage von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Meschede: Das Rittergut Bockum (Bockum 1) hat eine wechselvolle Geschichte hinter sind. In seinen Mauern waren schon ganz unterschiedliche Gewerbe zu Hause, von der Strickwarenfabrik bis zum Wohnwagenbau aus Holz. Am Denkmaltag ist es von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen durch die Kapelle und das Gelände gibt es nach Bedarf.

Auch das Rittergut Bockum in Meschede lädt am Denkmaltag zum Besuch ein. (Bildquelle: Laurenz-Gosmann)

Petershagen: Im Ortsteil Frille ist zwischen 11 und 18 Uhr eine ganze Reihe von Denkmälern zu besichtigen. Neben dem Jüdischen Friedhof (Am Brink) sind auch zwei Speicher (Mitteldorf 18 und Grotjohannsweg 1) und eine Hofanlage (Am Brink 1) zu sehen. Deren Haupthaus wurde in der jetzigen Form um 1840 errichtet. Zum Ensemble gehören auch ein massiver Stallanbau aus der Zeit um 1900, eine offene Fachwerkremise und ein Backhaus.

Recke: Die Ruthemühle (Steinbecker Straße 40) wurde 1526 erstmals urkundlich erwähnt. Heute beherbergt sie ein Heimat- und Korbmuseum. Am Denkmaltag gibt es von 11 bis 18 Uhr Vorführungen alter Handwerkstechniken, Volkstänze und frisch gebackenes Brot. Auch Oldtimer-Trecker sind vor Ort.

Telgte: Das historische Blaufärberhaus (Münsterstraße 6) ist ein kleinstädtisches Handwerkerhaus von 1672 im baulichen Zeitschnitt um 1840. Zwischen 14 und 18 Uhr gibt es Führungen durch Haus und Hof.

Aus dem Jahr 1672 stammt dieses alte Handwerkerhaus in Telgte. (Bildquelle: Ostendorf)

Vlotho: Das Patrizierhaus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie (Lange Straße 136) stammt aus dem Jahr 1684. Mobiliar ist aus der Zeit von 1870 bis 1919 erhalten, darunter auch eine Arztpraxis mit Inventar von 1919. In den vergangenen Jahren ist das Haus aufwendig saniert worden. Am Denkmaltag gibt es von 11 bis 15 Uhr Führungen.

Unter anderem eine Arztpraxis mit Inventar von 1919 ist in diesem Patrizierhaus in Vlotho erhalten. (Bildquelle: Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz)

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