Trends von der Küchenmeile

Küchen zwischen Wohngesundheit und Nachhaltigkeit

Wer eine Küche einrichtet, kann durch die Auswahl von Möbeln und Deko für ein positves Wohnumfeld sorgen. Nachhaltige Werkstoffe kommen selten zum Einsatz.

Kürzlich zeigten Küchenmöbelhersteller, Haushaltsgerätehersteller und Zulieferer auf der "Küchenmeile" in Ostwestfalen die neusten Trends in Sachen Küchendesign und -einrichtung.

Zu beobachten war, dass die Küchen sich vom Arbeitsraum zum Wohnraum wandeln. Der Trend zu Wohnküchen, bei der sich Küchen und Wohnzimmer in einem Raum verschmelzen, ist ungebrochen.
Die Küchenmöbelbranche wirbt damit, dass sie aus der Küche heraus auch andere Räume mit ihren Möbeln ausstatten kann, um durch die Einrichtung der Wohnung einen roten Faden zu ziehen. So bieten die "Küchenmöbler" neben Sideboards und Regalen für Wohnzimmer inzwischen auch Garderobenlösungen für den Eingangsbereich, Ausstattung von Ankleidezimmern oder Schlafzimmerschränke und sogar die Badzimmerausstattung an.

Hier bekommen Sie Eindrücke von Neuheiten der Küchenbranche.

Trends 2023

Neues von der Küchenmeile

von Bettina Pröbsting

Auf der Küchenmeile in Ostwestfalen zeigten zahlreiche Küchenhersteller und Zulieferer „was sie können“. Hier sind einige Eindrücke und Trends, etwa bewegliche Regale und Arbeitsflächen.

Doch wie können sich die Küchen- und Wohnräume weiterentwickeln? Diese Frage wurde auf einer Pressefahrt zu verschiedenen Unternehmen auf der Küchenmeile diskutiert. Organisiert war sie vom Unternehmen Grass, einem Hersteller von Kücheninnenausstattung wie Schubladen, Führungen, Scharniere oder Klappen.

Folgende Denkansätze wurden von den Trendexperten Harald Klüh und Barbara Busse herausgestellt:

Wohlfühlen sorgt für Gesundheit

Die Wohnung und damit auch die Küche beeinflussen das mentale Wohlbefinden der Bewohner. Fühlt sich ein Mensch in seinen vier Wänden wohl und sicher, hat das einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Und dabei geht es nicht nur um Ästhetik oder Komfort. Es geht um die Größe der Räume, die Ordnungssysteme, den roten Faden in der Einrichtung. Dann kann er zur Ruhe kommen und regenerieren, darauf wies Harald Klüh hin.

"Wir leben in einer Zeit, die von Polykrisen geprägt ist‟, bestätigt Trend- und Designforscherin Barbara Busse aus Petershagen. Die Gründerin der Designagentur "Future and you" in Ostwestfalen zählt zu den Krisen den Klimawandel, die schwierige weltpolitische Lage mit zahlreichen Konflikten, die Coronapandemie und auch die schwächelnde Wirtschaft mit der Inflation.

Sie interpretiert: Das Zuhause werde als ein Rückzugsort wahrgenommen. Er schaffe die Möglichkeit, aus der Gegenwart mit den vielen Problemen zu fliegen. „Unser Zuhause bietet in dieser Zeit durch seine Gestaltung mentale Stabilität und ein Gefühl der Sicherheit.‟

In vergangene Jahrzehnte eintauchen

Busse zufolge suchen derzeit Menschen Trost und Sicherheit, indem sie in Einrichtungselemente, Mode und Ernährung anderer Jahrzehnte eintauchen, die mehr Stabilität boten, oder die sich mit der Zukunft beschäftigen, die neue Freiheit verspricht.

Begonnen habe diese Entwicklung mit Corona, in der das Zuhause enorm an Wichtigkeit gewonnen habe.

Trend-Experten Harald Klüh und Barbara Busse (Bildquelle: Pröbsting)

Nachhaltige Materialien fehlen

Auch nachhaltige Materialien in Möbeln können das Wohlbefinden verstärken, erklärte Barbara Busse. Dies sei eine Reaktion auf die Klimakrise. Doch sie kommen im Gegensatz zu anderen Branchen in Küchenmöbeln kaum vor, bemerkte die Trend- und Designforscherin.

Auf der Küchenmeile präsentierte sie mit ihrer Argentur "Future and You" innovative, nachhaltige Werkstoffe, die andere Branchen bereits nutzen. Einige Beispiel sind Biokunststoffe aus Zuckerrohr oder Stärke sowie Werkstoffe aus recycelten Alttextilien, Keramik oder Kunststoffen. Basis für Plattenmaterial können auch Stroh, Ananas- oder Kokosfasern sein.x

Erste Ansätze haben wir gesehen, etwa die Keramikspülen von Schott lassen sich zermahlen und wiederverwerten.

Diese Schubladen-Innenausstattung wurde aus Grasfasern gefertigt. Gesehen bei Naber. (Bildquelle: Pröbsting)

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