Unternehmen geben nicht immer Hinweise auf die Legehennenhaltung

Käfigeier in Gebäck und Mayo?

In Lebensmitteln mit verarbeiteten Eiern können noch importierte Käfigeier stecken. Wer das vermeiden möchte, prüft die Zutatenliste. Handelsmarken bieten oft mehr Transparenz als Markenprodukte.

Seit es innerhalb der EU Pflicht ist,mbei frischen rohen Eiern Herkunft und Haltungsform zu nennen, sind

hierzulande keine frischen Käfigeier mehr im Angebot. Die meisten deutschen Eier kommen aus Bodenhaltung (63 %), gefolgt von Freilandhaltung (19 %) und Eiern aus ökologischer Erzeugung (13 %), berichtet die Verbraucherzentrale NRW.

Doch in Produkten mit verarbeiteten Eiern können importierte Eier aus Käfighaltung weiterhin verwendet und so den Verbrauchern "untergeschoben" werden, kritisieren die Verbraucherschützer.

Daher fordern sie schon lange, dass die Haltungsform der Legehennen auch bei Lebensmitteln mit verarbeiteten Eiern verpflichtend angegeben wird und nicht nur auf freiwilliger Basis stattfindet.

Die Verbraucherzentrale NRW hat in Form einer Marktbeobachtung Anfang August 2023 gecheckt, auf wie vielen Produkten sie im Handel eine Angabe zur Haltungsform der Legehennen findet. Im Fokus standen Fertigkuchen und Gebäck, Feinkost-Salate – vor allem Eiersalate – sowie Mayonnaisen und Soßen. Die Verbraucherschützer waren in Bonn und Düsseldorf in Supermärkten und den Discountern Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Penny und Rewe City unterwegs.

Eigenmarken kennzeichnen freiwillig

Auffällig: Obwohl Produkte von Markenherstellern meist teurer sind als die Eigenmarken des Handels, setzen die Hausmarken auf Transparenz und machen sehr oft Angaben zur Hennenhaltung, beispielsweise in der Zutatenliste.

Insgesamt ist aber bei den Deklarationen noch Luft nach oben.

  • Bei Fertigkuchen und Gebäck fanden die Verbraucherschützer auf 63 der betrachteten 66 Produkte diverser Eigenmarken Auskunft über die Art der Hennenhaltung, während bei Marken nur 16 von 64 Artikeln gekennzeichnet waren.
  • Bei den 63 Feinkostsalaten war es ähnlich. 90 % der Anbieter von Eigenmarken informierten über die Hennenhaltung, bei Markenprodukten waren es nur 18 %.
  • Die Hersteller von 56 Mayonnaisen und Soßen sind mit Auskünften sparsamer. Bei knapp der Hälfte der Markenprodukte und 67 % der Handelsmarken gab es Angaben zur Hennenhaltung. Meistens werden laut Kennzeichnung Eier aus Bodenhaltung verarbeitet. In den Mayonnaisen und Soßen stecken öfter auch Freilandeier und manchmal Biohaltung.

Genau nachlesen

Wer Wert auf Produkte mit Eiern aus Boden- oder Freilandhaltung legt, muss also beim Einkaufen genau hinschauen und im Kleingedruckten lesen, woher die Zutaten kommen. Wer zu eihaltigen Bioprodukten greift, wählt Eier aus ökologischer Hühnerhaltung mit Auslauf.

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