Werkeln in Haus und Garten

Der richtige Schliff

Wer sich schon mal einen Holzsplitter eingefangen hat, weiß: Um Schleifpapier kommen Heimwerker wie Profis nicht herumt. Doch welches Papier ist für welchen Zweck geeignet?

Wer sich schon mal einen Holzsplitter eingefangen hat, weiß: Um Schleifpapier kommen Heimwerker wie Profis nicht herum, wenn es um die Bearbeitung von glatten Flächen geht. Doch welches Papier ist für welchen Zweck geeignet?

Schleifpapier mit einer Körnung von 6 bis 60 wird als grob bezeichnet. Man verwendet es zum Beispiel zum ersten Anschliff von Holz. Etwa wenn Sie Dielen von alten Farbschichten befreien.

Bei einer Körnung von 80 bis 150 sprechen Handwerker von einem mittleren Schmirgelpapier. Damit lassen sich Lackreste entfernen. Es eignet sich zudem für den ersten Metallschliff. Auch bisher unbehandelte Bretter lassen sich mit dieser Körnung gut bearbeiten.

Unter feinem Schleifpapier versteht man Körnungen von 180 bis 360 für Holz, für Metalle kann der Wert bis zu 4000 erreichen.

Tipp 1:
Wenn Sie Metall oder lackierte Flächen bearbeiten, erhalten Sie mit einem Nassschliff ein feineres Ergebnis. Das Wasser dient gleichermaßen als Gleit- sowie Kühlmittel. Achten Sie darauf, dass das Papier auch für das Arbeiten mit Feuchtigkeit vorgesehen ist.

Infos auf der Rückseite

Auf der Rückseite des Schleifpapiers sind in der Regel Informationen zum Verwendungszweck abgedruckt. Eine Kombination von Buchstaben und Zahlen gibt den Körnungsgrad und die Härte des Schmirgelpapiers an.

Die Buchstaben A bis K stehen für eine eher weiche Körnung. Der Begriff „weich“ bezieht sich in diesem Kontext auf das Material, aus dem die Körner bestehen, beispielsweise Kunststoff. Die Buchstaben L bis O stehen für eine mittlere Schleifkörnung, P bis Z deuten auf eine harte Schleifkörnung hin, beispielsweise aus Diamant.

Die Zahl gibt den Grad der Körnung an. Je höher die Zahl, desto feiner die Körnung und damit auch das Schleifbild.

Tipp 2:
Wollen Sie Holz- oder Lackschichten abtragen, sollten Sie quer zur Maserung arbeiten. Erst zum Schluss verwenden Sie immer feinere Schleifkörnungen und arbeiten in Faserrichtung.

Streuung: offen oder geschlossen

Auch anhand der Streuung lässt sich das Papier unterscheiden. Entweder ist sie offen oder geschlossen. Bei einer geschlossenen Streuung liegen die Körner auf dem Schleifpapier direkt aneinander. Der Träger ist zu 100 % bestreut und weist eine sehr hohe Anzahl von Schnittkanten auf.

Bei einer offenen Streuung ist dagegen der Träger nur zu 50 % besetzt. In den Zwischenräumen kann sich Schleifstaub sammeln und so vom bearbeiteten Material wegtransportiert werden. Eine offene Streuung erzeugt weniger Reibungshitze und trägt viel von der bearbeiteten Oberfläche ab, weil sie tiefer ins Material eindringt.

Bei einer geschlossenen Streuung verteilt sich die Kraft auf die Fläche des Papiers. Beim Arbeiten mit diesem Papier sollten Heimwerker immer darauf achten, dass sich nicht zu viel Wärme entwickelt. Hitzeempfindliche Materialien, wie Holz, könnten sich unter dem Schliff verfärben.

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