Probleme mit den Füßen

Beschwerdefrei zu Fuß

Normalweise tragen unsere Füße uns ein Leben lang – problemlos über weite Distanzen. Mit zunehmendem Alter jedoch verändern sich die Füße. Kommt es zu Fehlstellungen, bereitet das oft Schwierigkeiten.

Gesundheitsexperten empfehlen täglich etwa 10 000 Schritte zu gehen. Das entspricht einer Gehstrecke von 6 km und der Verbrennung von ca. 500 Kalorien. Wer regelmäßig spazieren geht, tankt nicht nur frische Luft, Sauerstoff und Licht. Er stärkt auch seine Muskeln, reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mobilisiert das Immunsystem – sogar der Nachtschlaf wird verbessert. Ein angenehmes Gehen ist letztlich nur mit gesunden Füßen möglich. Doch die bleiben mit dem Alter oft auf der Strecke.

Fußproblem beginnt oft mit Spreizfuß

Mit zunehmendem Lebensalter entwickelt sich häufig ein Spreizfuß. Dabei senkt sich das vordere Fußquergewölbe. Die Mittelfußknochen weichen immer weiter auseinander, der Vorfuß verbreitert sich und die mittleren Zehengrundgelenke werden überlastet.

Mit zunehmender Fehlbelastung bilden sich nicht nur störende Schwielen am Fuß. Der verbreiterte Fuß begünstigt auch schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen der Schleimbeutel. Das Gangbild wird gestört und es treten Knie-, Hüft- oder Rückenbeschwerden auf. Frauen sind wesentlich häufiger vom Spreizfuß betroffen als Männer. Neben anatomischen Unterschieden ist wohl auch das Tragen enger Schuhe und hoher Absätze hierfür wahrscheinlich.

Schuheinlagen, Zehengymnastik, Zügelverbände oder Polster können die Beschwerden lindern. Bleibt dies ohne Erfolg, ist häufig ein operativer Eingriff erforderlich.

Fußproblem Ballenzeh ist oft die Folge

Ein zunehmend verformter Spreizfuß begünstigt auch die Entstehung eines Ballenzehs, des Hallux valgus. Hierbei biegt sich der erste Mittelfußknochen nach außen – zum anderen Fuß – und der große Zeh nach innen zu den mittleren Zehen. Durch diese Fehlstellung ändert sich die Zugrichtung der Sehnen und Muskeln.

Viele Menschen haben einen Hallux valgus, sind damit aber beschwerdefrei. Allerdings kann sich infolge der Fehlstellung ein vorzeitiger Gelenkverschleiß – eine Arthrose – im Großzehengrundgelenk bilden mit schmerzhaft eingeschränkter Beweglichkeit der Zehen. Wie alle Fehlstellungen der Füße wird auch der Hallux valgus zunächst konservativ behandelt. Letztendlich aber lassen sich der oder die Zehen nur in einem stadiengerechten operativen Eingriff wieder in Reihe bringen.

Hallux valgus konservativ behandeln

Schiene hält den Großzeh mittig. (Bildquelle: Evgen/stock.adobe.com)



Schienen: Sie sollen den großen Zeh in der Mitte halten und Beschwerden lindern. Die Fehlstellung lässt sich hierdurch jedoch auf Dauer nicht korrigieren.
Geeignetes Schuhwerk: Empfohlen werden flache Schuhe, die allen Zehen genug Platz lassen. Bei Druckbeschwerden können Zehen gepolstert werden, bei Mittelfußbeschwerden können stützende Einlagen lindern.
Muskeltraining: Training der Wadenmuskeln, Barfußgehen und Koordinationsübungen scheinen der weiteren Ausbildung des Hallux vorbeugen zu können.
Schmerzmittel: Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente beispielsweise mit feuchtkalten Salbenverbänden lindern die Beschwerden. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sind sie nur im akuten Fall kurzfristig einzusetzen.

Ebenso kann es sinnvoll sein, deformierte Krallen- oder Hammerzehen operativ wieder gerade zu stellen, um Druckstellen und Infektionen zu vermeiden.

Stechend oder brennende Schmerzen im Bereich der Ferse – entweder bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen oder nach längerer Belastung – sind typisch für einen Fersensporn. Dabei handelt es sich eine knöcherne Ausziehung am oberen oder unteren Ende des Fersenbeines. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Bei Fersensporn den Fuß entlasten

Der Knochensporn selbst ist eine Folge einer schon länger bestehenden – meist nicht schmerzhaften – Entzündung der Sehnenansätze der Ferse an der Achillessehne oder Fußsohle. Die Knochenanbauten bilden sich im Bereich der Sehnenansätze und können hier Entzündungen auslösen.

Gepolsterte Fersenkissen und eine leichte Erhöhung der Schuhabsätze verringern zunächst den Druck auf die Ferse. Bei Bedarf können kurzfristig Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden.

Auf Dauer muss der Druck von den Füßen

Individuell angepasste Schuheinlagen mit Schaumgummi-Unterfütterung oder Hohllegung sorgen für eine bessere Druckverteilung. Außerdem brauchen Füße immer wieder ausreichend Ruhepausen. Mittels bestimmter Übungen, die sich unter Anleitung eines Physiotherapeuten erlernen lassen, sollten Muskeln und Sehnen an der Fußsohle gedehnt und gekräftigt werden.

Auch eine extrakorporale Stoßwellentherapie kann die Schmerzen beim Fersensporn lindern. Ein operativer Eingriff ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

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von Ursula Wulfekotte

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